Machtlos gegenüber illegalem Holzschlag im Petén
Fijáte 220 vom 11. Okt. 2000, Artikel 12, Seite 6
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Machtlos gegenüber illegalem Holzschlag im Petén
San Andrés, Petén, 30. Sept. Der Gouverneur von Petén, Adán Regalado, meldete die illegale Abholzung von rund 450 ha Wald in der Zone Paxbán, San Andrés, Petén. Dieses Gebiet gehört zur Schutzzone Biosfera Maya. Regalado informierte, er habe selber das Gebiet überflogen, es würden dort mindestens 3000 Stämme Edelholz zum Abtransport nach Mexiko bereitliegen. Um zu verhindern, dass alles Holz ins Nachbarland abtransportiert wird, wurde eine guatemaltekische Firma damit beauftragt, liegengebliebene Stämme zu bergen, damit wenigstens diese auf dem lokalen Markt verkauft würden. Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, dass eine rund 2000 Mann starke 'Geheimarmee' in den Regionen Petén, Sierra de las Minas und Izabal operiere und den illegalen Holzschlag kontrolliere. Ihr werden auch verschiedene Entführungen von Gemeindeautoritäten und Personal des Nationalen Rats der geschützten Gebiete (CONAP) zugeschrieben. Laut Gerardo Paiz, Sekretär des CONAP, ist es unmöglich, dieser bestens organisierten und schwer bewaffneten 'Geheimarmee' mit den zur Verfügung stehenden Polizeikräften gegenüberzutreten. Immer häufiger würden deshalb Stimmen laut, man müsse das Militär einsetzen, um den illegalen Holzschlag zu bekämpfen. Bereits Mitte Juni haben sich die verschiedenen, zum Schutz des Urwalds arbeitenden, staatlichen Organisationen zusammengesetzt, um einen Sicherheitsrat zu bilden, der den illegalen Holzschlag und Handel bekämpfen soll. Anwesend an diesem Treffen waren u.a. der CONAP, das Friedenssekretariat (SEPAZ) und das Sekretariat für Umweltschutz. Nach oben |
Haroldo Quej Chen, Verantwortlicher des Sekretariats für Umweltschutz ist der Meinung, dass sowohl Angehörige des Militärs wie auch des staatlichen Instituts für Wald (INAB) in den illegalen Holzhandel verwickelt sind. Konkret beschuldigte er zwei Mitarbeiter des INAB, sog. 'Lizenzen' für Holzschlag zu verkaufen. Auch Carlos Conde von der Naturschutzorganisation Madre Selva teilt die Meinung Quej Chen's. Einerseits profitiere das Militär selber vom illegalen Holzschlag, zum andern befürchtet Conde eine erneute Militarisierung der Region. |
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