Erneuter Wechsel in der Militärführung

Guatemala, 8. Januar. Präsident Portillo begann sein zweites Amtsjahr mit dem Auswechseln von Verteidigungsminister Juan de Dios Estrada Velásquez durch den General Eduardo Arévalo Lacs. Trotz der traditionellen Begründung, es handle sich dabei um einen 'Routinewechsel', geht es wohl eher darum, dass sich Portillo seine Macht über die militärischen Führungskräfte sichern will, indem er einen Jugendfreund als Verteidigungminister einsetzt. Aus anonymen Militärkreisen hiess es, Portillo könne nicht mehr auf die absolute Loyalität von Estrada Velásquez zählen.

Arévalo Lacs erhielt erst im Juni 2000 den Titel eines Generals, acht Wochen nachdem er zum Chef des Generalstabs der Armee (EMDN) ernannt wurde. Seine Militärkarriere machte er als Ausbilder der Kaibiles, als Chef des präsidialen Generalstabs (EMP) und als Kommandant verschiedener Kasernen. Gegenüber der von Menschenrechtsorganisationen geäusserten Kritik bezüglich seiner Vergangenheit, meinte der neue Verteidigungsminister: "Alles was ich gemacht habe, habe ich als Soldat im Dienste des Vaterlandes getan".

Arévalo Lacs ist aber nicht nur der Jugendfreund Portillos, sondern auch ein persönlicher Feind von Ríos Montt, der ihn für den Tod seines Sohns verantwortlich macht. Homero Ríos Sosa kam im Rahmen einer Militäroffensive gegen die Guerilla im Petén bei einem Helikopterabsturz ums Leben. Ausserdem gehörte Arévalo Lacs der Gruppe Militärs an, die am 8. August 1983 die Regierung Ríos Montt's stürzte.