Polemik um StudentInnenstreik
Fijáte 233 vom 18. April 2001, Artikel 8, Seite 6
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Polemik um StudentInnenstreik
Guatemala, 31. März. Der traditionelle StudentInnenstreik, der dieses Jahr zum 103. Mal zelebriert wurde, fand unter Abwesenheit seines höchsten Gremiums, dem "ehrenwerten Streikkomitee", statt. Verschiedene Fakultäten stellten die 'Ehrenwertigkeit' des Komitees in Frage und brachten Korruptionsgerüchte in Umlauf. Alljährlich sammeln vermummte StudentInnen in den Wochen vor dem grossen Umzug auf der Strasse Geld, um ihre Aktivitäten zu finanzieren. In Quetzaltenango ist es auch Brauch, die Unternehmen und Geschäfte um einen Beitrag zu bitten. Wer sich weigert, etwas zu geben, hat am Tag des Umzugs die Fassade seines Hauses mit Farbeiern (bzw. -Kübeln) beworfen. Dieses Jahr verlangten die StudentInnen der Hauptstadt von Präsident Portillo einen Betrag von 30'000 Quetzales (rund 4'000 US-$) mit der Begründung, wenn schon jeder Fussballspieler für seine geschossenen Tore tausende von Quetzales bekäme, weshalb nicht auch die StudentInnen für ihre Aktivitäten. Die 'Huelga' sei ein wichtiger Beitrag zum kulturellen Leben Guatemalas. Das Geld des Präsidenten werde dazu gebraucht, ein Konzert der venezolanischen Gruppe "Los Guaraguao" zu finanzieren. Radikalere Tendenzen innerhalb der StudentInnenbewegung warfen dem "ehrenwerten Komitee" und dem Sekretär der StudentInnenbewegung AEU, Jorge Mario García, vor, sich verkauft zu haben. "Unsere Bewegung kostet nicht 30'000 Quetzales, señores, sie ist unbezahlbar", war denn auch eine der Parolen, die am Umzug mitgeführt wurde. Vor dem Regierungsgebäude gaben Mitglieder der Rechtsfakultät symbolisch den Betrag zurück, indem sie Schokoladegeld verteilten. Nach oben |
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