Angestellter leerte Staatskasse
Fijáte 248 vom 14. Nov. 2001, Artikel 7, Seite 4
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Angestellter leerte Staatskasse
Guatemala, 10. Nov. Inmitten der sich täglich zuspitzenden Wirtschaftskrise wurde am 29. Oktober über die Medien die Nachricht verbreitet, dass ein Angestellter des Regierungsministeriums 90 Mio. Quetzales (ca. 11 Mio. US-$) aus einem Spezialfonds auf seine eigenen sieben Bankkonten überwiesen hat. Nicht nur der Diebstahl an sich löste Bestürzung und Kritik aus, sondern auch die Tatsache, dass ein einfacher Beamter sieben Konten besitzt. Ebenfalls wurde die Frage gestellt, um was für einen Spezialfonds es sich dabei gehandelt hat und wie viele solcher Spezialfonds wohl noch bestehen im Regierungsministerium. Und nicht zuletzt die Frage, wie die nicht bescheidene Summe von 11 Mio. US-$ einfach so verschwinden kann, ohne dass es bemerkt wird. Öl ins Feuer ist auch die Information, dass der besagte Beamte, Jarol Axel Gil Muñoz unter dem umstrittenen Budgetposten Nr. 29, Mandatsaufträge, angestellt ist. Diese Anstellungsverhältnisse werden nicht über das normale (beschränkte) Personalbudget verbucht, was bedeutet, dass sie sehr schlecht kontrollierbar sind. Auffallend viele Familienangehörige von MinisterInnen und AbteilungsleiterInnen sind unter dem Posten 29 angestellt. Erste Untersuchungen ergaben, dass wahrscheinlich der unmittelbare Vorgesetzte von Gil Muñoz und mindestens drei weitere Angestellte des Regierungsministeriums in den Fall verwickelt sind. Gil Muñoz verliess am 18. Oktober das Regierungsministerium, im Moment ist sein Aufenthaltsort unbekannt. Regierungsminister Byron Barrientos gab den Vorfall zwar zu, präzisierte jedoch, es handle sich bei der unterschlagenen Summe lediglich um 29 Mio. Quetzales (rund 3.5 Mio. US-$). Andere Regierungsmitglieder und UntersuchungsrichterInnen sprachen von 30, 37 bzw. 40 Mio Quetzales. Die zuständige Untersuchungsrichterin, Dora Leticia Monroy Hernández, liess die Bankkonten von Gil Muñoz sperren, erklärte aber, dass für die Ausstellung eines Haftbefehls die Beweise fehlten... Die drei Kongressabgeordneten der ANN reichten bei der Staatsanwaltschaft eine Klage gegen Regierungsminister Byron Barrientos ein. Es sei unmöglich, dass dieser von der Unterschlagung nichts gewusst habe, ist Nineth Montenegro von der ANN überzeugt. Nach oben |
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