Zivilgesellschaft auf Konsenssuche
Fijáte 248 vom 14. Nov. 2001, Artikel 1, Seite 1
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Zivilgesellschaft auf Konsenssuche
Die schwierige Situation, die Guatemala in Sachen Wirtschaft und Regierbarkeit durchlebt, sowie die sich verhärtende Front, die zwischen den Parteien verläuft, hat zur Bildung von zivilgesellschaftlichen Initiativen geführt. Ihr Ziel ist es, aktiv Einfluss zu nehmen auf das politische Geschehen. Eine dieser Initiativen ist das Foro Guatemala, andere soziale Bewegungen, die auf die politisch-wirtschaftliche Situation Einfluss nehmen wollen, sind die Grupo Barómetro, die sich verschiedentlich zu aktuellen Themen geäussert hat sowie die Das Foro Guatemala versteht sich als eine aus fünfzehn Organisationen gebildete, multisektorielle Instanz. Es entstand Anfang August, rund um die Proteste gegen die Erhöhung der Grupo Barómetro ist eine Gruppierung, die sich auf die Erarbeitung konjunktureller Analysen spezialisiert. In dieser Gruppe sind verschiedene Meinungen vertreten, verkörpert durch u.a. ehemalige FunktionärInnen der Regierung Arzu, VertreterInnen sozialer Organisationen und AkademikerInnen der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften ( Das Foro Guatemala hingegen sucht laut Gonzalo de Villa, Rektor der URL, kurzfristige Antworten und Lösungen für die institutionelle und die Regierungskrise. De Villa schliesst aber nicht aus, dass auch das Foro eine gewisse Kontinuität entwickelt. "Das Foro versucht, Meinungsbildung zu betreiben mit dem Ziel, die Erfolge und Fehler der Regierung einschätzen und daraus Vorschläge erarbeiten zu können, die auf einer sozialen Basis aufbauen", erklärt Arturo Díaz von der Die Zusammensetzung des Foro, das VertreterInnen fast aller politischen Spektren des Landes vereint und sogar historische Rivalen wie den CACIF und die ArbeiterInnenzentrale Guatemalas ( Mitglieder des Foro haben sich kürzlich mit RichterInnen des |
Trotz all ihren konstruktiven Vorschlägen haben weder die Grupo Barómetro noch das Foro Guatemala von der Regierung bisher eine Antwort erhalten, ein Verhalten, das der StudentInnenaktivist Mario García als 'apathisch' bezeichnet. Entsprechend gross ist denn auch die Skepsis gegenüber dem von Präsident Portillo in diesen Tagen versprochenen 'Nationalen Dialog' (siehe Artikel nächste Seite). Eine Beteiligung der von der Regierung respektierten Bischofskonferenz (CEG) im Foro könnte diese Situation verändern. Die Geschichte zeigt, dass die Kirche in wichtigen Momenten oft die Macht ihres Einflusses hat spielen lassen, zum Guten wie zum Schlechten. Mario Molina von der CEG glaubt, dass die Kirche innerhalb der Gesellschaft deshalb eine wichtige Position einnimmt, weil sie nicht nur ihre Würdenträger sondern auch die Gläubigen vertritt. Dadurch wird sie zu einem Element, das von den Regierungen nicht übergangen werden kann. Am 3. Oktober trafen sich Vertreter der Kirche mit der Regierung, um Themen wie den |
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