UBS im Eurobono-Geschäft
Fijáte 291 vom 13. August 2003, Artikel 3, Seite 3
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UBS im Eurobono-Geschäft
Guatemala, 1. Aug. Die Schweizer Grossbank UBS hat durch die Vermittlung der Eurobonos 2003 an der internationalen Börse, der guatemaltekischen Regierung zu 300 Mio. US-$ verholfen. Die Bonos (Obligationen) haben eine Laufzeit von zehn Jahren und werden zu 9,25% verzinst. Insgesamt konnten unterdessen Euro- oder Friedensbonos im Wert von 600 Mio. US-$ abgesetzt werden, was Guatemala eine tägliche Zinsschuld von ca. 150'000 US-$ beschert. Schweizerische Solidaritätsgruppen schlossen sich dem Protest der guatemaltekischen Zivilgesellschaft an und forderten die UBS auf, sofort wieder von diesem Geschäft zurückzutreten, da befürchtet wird, dass dieses Geld direkt oder indirekt in den Wahlkampf von Ríos Montt fliesst. Ein Sprecher der UBS betonte gegenüber der Schweizer Wochenzeitung WoZ, dass sich die Bank nur unter der Bedingung auf das Geschäft eingelassen habe, dass mit dem Geld nicht die Mitglieder der PAC entschädigt würden. Ausserdem kontrolliere der Internationale Währungsfonds die Geldverwendung. Vorgesehen sei damit die Schuldentilgung, eine Reservebildung und der Bau von Infrastruktureinrichtungen. Dem gegenüber steht, dass Guatemala das zentralamerikanische Land mit den schlechtesten Überwachungsmöglichkeiten bezüglich der Herkunft und Verwendung von Wahlgeldern ist. Und was ist es anderes als Wahlpropaganda, wenn die Regierung FRG drei Monate vor den Wahlen 19% des Geldes (ca. 60 Mio. US-$), das sie durch die UBS bekommen hat, in den Bau von Strassen und die Reparatur von Schulhäusern steckt? Weitere 122 Mio. gehen in Sozialfonds und sonstige Institutionen. Nebst der Bekämpfung von Waldbränden und der Förderung regionaler Entwicklung fällt erst an vierter Stelle etwas fürs Gesundheitswesen ab. Nach oben |
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