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Schlechte Noten für die Interamerikanische Entwicklungsbank

Fijáte 344 vom 28. Sept. 2005, Artikel 1, Seite 1

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Schlechte Noten für die Interamerikanische Entwicklungsbank

Reform zur Verfügung gestellt hatte. Im Mai 2002 gewährte die BID ein zweites Darlehen in Höhe von 200 Mio. US-$ für eine Finanzreform. Im März 2004 ersuchte Guatemala um den Erlass von zwei der fünfzehn für die Auszahlung der zweiten Rate des Darlehens gestellten Bedingungen. Dem Gesuch wurde stattgegeben, mit der Begründung ,,dass die Ziele des Programms zu einem grossen Teil erreicht seien". Ein weiteres Beispiel ist das 1994 bewilligte Projekt zur Stärkung des Zollwesens, das eine Mehreinnahme von Zöllen zur Folge haben sollte. Die Umsetzung des Projekts kostete 1,4 Mio. US-$, dauerte acht Jahre plus zwei Verlängerungen, wurde modifiziert, ohne dass die BID ihr Einverständnis dazu gab und schloss im Jahr 2004 mit einem Bericht, in dem keinerlei Informationen vorhanden waren, ob das Ziel des Projekts erreicht war. Die Zolleinnahmen sanken während der Projektdauer und Korruption und Zollhinterziehung waren in den letzten zwanzig Jahren häufig diskutierte Themen und beschäftigen die Medien bis heute. Der Kommentar der VGRegierung BergerNF zum Evaluationsbericht der BID-Projekte lautete: ,,Ein Grossteil der Schlussfolgerungen sind sicher richtig". Gründe dafür sieht die aktuelle Regierung in den vier ihr vorangegangenen Regierungen, in den Friedensabkommen, welche das Land von Grund auf verändern und in den exzessiven Bedingungen der BID, die die Ausführung der Projekte verkomplizieren würden. Auch die BID reagierte auf ihrer Internetseite auf den Evaluations- und

Monitoringbericht. Die Evaluierung werde geschätzt, aber sie enthalte methodische Schwachstellen sowie inhaltliche Widersprüche. Ebenfalls habe man jeweils sofort auf Unregelmässigkeiten reagiert, wenn solche bekannt geworden seien. Um dies zu beweisen, stellte die Bank ein 17seitiges Dokument ins Netz, das die Ergebnisse von vier Evaluationen in den Jahren 1998 ­ 2004 enthält. Im Jahre 2003 wurde Personal des Guatemala-Büros der BID, unter anderem dessen Direktor, Carlos Barbery, ausgewechselt. Doch selbst dies ist laut dem für die Region zuständigen Ökonomen der Bank, Ennio Rodríguez, nicht auf die unter seiner Verantwortung geschehenen Unregelmässigkeiten zurückzuführen, sondern sei eine persönliche Entscheidung gewesen.


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