In Erinnerung an Myrna Mack
Fijáte 344 vom 28. Sept. 2005, Artikel 5, Seite 3
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In Erinnerung an Myrna Mack
Guatemala, 13. Sept. Fünfzehn Jahre nach ihrer Ermordung durch ein Kommando des im November 2003 aufgelösten Generalstabs des Präsidenten (EMP) am 11. September 1991, erfüllte der guatemaltekische Staat die vom Interamerikanischen Menschenrechtshof (CIDH) auferlegte Wiedergutmachung an der Anthropologin Myrna Mack. In diesen Tagen wurde von der Präsidialen Menschenrechtskommission (COPREDEH) ein Abschnitt der 12. Strasse in der Zone 1 der Hauptstadt nach der ermordeten Anthropologin benannt und ein Schild am Ort ihrer Ermordung, gegenüber der Büros der Vereinigung für den Fortschritt der Sozialwissenschaften (AVANCSO) angebracht. In seiner Rede anlässlich der Feierlichkeiten zur Würdigung von Myrna Mack, sagte COPREDEH-Leiter Frank LaRue, dass der Staat seine historische Verantwortung anerkennen müsse für die Gräueltaten, die er vor Jahren begangen habe. Eigentlich hätte das bereits der Ex-Präsident Vinicio Cerezo machen müssen, da die Ermordung während seiner Regierungszeit stattfand, nun sei es halt die Administration Berger, welche sich der Herausforderung stelle und den Mut habe, die Taten der Vergangenheit anzuerkennen. Nach oben |
Für Clara Arenas, Direktorin von AVANCSO und ehemalige Arbeitskollegin von Myrna Mack, sind solche Bekennungen durch den Staat deshalb wichtig, damit die Jugend von heute wisse, dass es in Guatemala AkademikerInnen gab, die sich für das Volk einsetzten und dafür mit ihrem Leben bezahlen mussten. Der Interamerikanische Menschenrechtshof verlangte vom guatemaltekischen Staat eine öffentliche Entschuldigung sowie eine finanzielle Entschädigung der Angehörigen von Myrna Mack. Auch die Benennung einer Strasse im Stadtzentrum von Guatemala ist eine Auflage des CIDH. Für den Mord an Myrna Mack wurde der ehemalige Agent des EMP, Noé de Jesús Beteta im Jahr 1993 als materieller Täter zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. |
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