Alles zu seiner Zeit
Fijáte 369 vom 04. Okt. 2006, Artikel 4, Seite 5
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Alles zu seiner Zeit
Guatemala, 25. Aug. Spareffekte vor allem im Energieverbrauch erhoffte man sich mit dem Versuch einer fünf Monate dauernden Zeitumstellung (siehe ¡Fijáte! 358). Am 30. September wird der Zeiger nun wieder um eine Stunde zurückgedreht, Anlass für verschiedene Sektoren, Bilanz zu ziehen. Gemäss Neben der energietechnischen muss aber auch eine soziale Bilanz gezogen werden: Gemäss Angaben der Energieminister Ortiz, der vom Experiment Zeitverschiebung begeistert ist, und bereits einen Vorstoss gemacht hat, dass dies in Zukunft jedes Jahr gemacht werden soll, sieht auch im verspäteten Arbeitsbeginn einen Vorteil: Früher sind alle Leute zur selben Zeit zur Arbeit gegangen, was zu Staus und als Folge davon zu höherem Benzinverbrauch und Luftverschmutzung geführt hat. Jetzt, wo die Leute gestaffelter zur Arbeit gehen, laufe das alles viel besser. Nach oben |
Ausserdem habe er seine persönlichen Umfragen gemacht und immerhin fühlten sich die Leute am Abend auf dem Nachhauseweg sicherer, weil es dann noch hell sei. Mindestens für diejenigen, welche die Morgenstaffel als erste begonnen haben... Auf die Privathaushalte hat sich die Zeitumstellung in Sachen Stromverbrauch überhaupt nicht ausgewirkt, im Gegenteil haben viele KonsumentInnen eher den Eindruck, dass die Preise klammheimlich weiter erhöht wurden. Viele Leute im Landesinnern haben ihre Uhren gar nie umgestellt, so dass es in den fünf Monaten quasi zwei parallel existierende Zeitsysteme gab. Wer von der Stadt aufs Land zu einem Treffen oder einer Sitzung fuhr, musste sich zuerst versichern, ob die vereinbarte Zeit nun die "alte" oder die "offizielle" war. Ansonsten konnte es geschehen, dass die Lokalen nebst der "obligaten" chapinen Verspätung auch sonst noch eine Stunde "zu spät" zum Treffen kamen. |
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