Zusammenstoss zwischen BäuerInnen und Minenpersonal
Fijáte 377 vom 24. Jan. 2007, Artikel 3, Seite 3
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Zusammenstoss zwischen BäuerInnen und Minenpersonal
San Marcos, 12. Jan. Ein Bauer und drei Angestellte des Minenunternehmens Montana Exploradora wurden in Sipakapa bei einem Zusammenstoss zwischen rund 600 protestierenden BewohnerInnen und Minenangestellten verletzt. Bei den Protestierenden handelt es sich um Personen, die im Jahr 1999 ihr Land an die Montana verkauft hatten. Ihnen wurden damals 4000 Quetzales pro cuerda (1 cuerda entspricht 1750 Hektaren) bezahlt mit dem Versprechen, sie würden mehr bekommen, sobald die ersten Minerale abgebaut worden seien. Die BewohnerInnen protestierten auch gegen die unterdessen mittels Laborproben nachgewiesene Verschmutzung des Flusses Tzalá, aus dem mehrere Gemeinden ihr Trinkwasser beziehen. Sie fordern als "BesitzerInnen dieses Landes und unter Berücksichtigung unserer Rechte" vom Ministerium für Energie und Minen, die Suspendierung der Minentätigkeit zu veranlassen. Sergio Sáenz, Vertreter von Montana Exploradora, erklärte, dass es keinerlei Nachzahlungen geben würde. Die Ländereien seien im Grundbuchamt von Quetzaltenango auf den Namen des Unternehmens eingeschrieben und der Kauf/Verkauf als rechtsgültig erklärt. Weiter meinte er, die Protestierenden seien von Drittpersonen beeinflusst worden, diesen Protest zu beginnen. Der Vertreter des Menschenrechtsprokurats von San Marcos (PDH), Carlos Martínez, versuchte in dem Konflikt zu vermitteln und einen Dialog aufzubauen, doch der Sicherheitschef der Montana, John Noyes, vertrieb die Verhandlungskommission der BäuerInnen handgreiflich und nannte sie "Mörder". Pressevertreter wurden von ihm auf dieselbe Weise behandelt. Nach oben |
Offenbar werden einige Bauern gegen ihren Willen auf dem Minengelände festgehalten, weshalb Martínez die entsprechenden Rechtsmittel zu ihrem Schutz ergriff. Anlässlich einer Pressekonferenz erklärte der Vize-Energieminister, Jorge García, es seien Laborproben aus dem Fluss Tzalá genommen worden und man habe keinerlei Verschmutzung feststellen können. Dies widerspricht jedoch den Ergebnissen einer Wasseranalyse, die von der Umweltorganisation Madre Selva in Auftrag gegeben wurde. Gegen Madre Selva drohte García eine Untersuchung einzuleiten mit der Begründung, sie hätten das Delikt begangen, falsche Ergebnisse zu publizieren. Als "Präventivmassnahme" wurden Polizei- und Militärangehörige in die Gegend abkommandiert. |
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