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Was geschah in El Pavon?

Fijáte 375 vom 27. Dezember 2006, Artikel 5, Seite 5

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Was geschah in El Pavon?

Der Kolumbianer Jorge Batres zum Beispiel wurde im Jahr 2001 wegen VGDrogenhandelsNF zu 12 Jahren verurteilt. Sein Anwalt war daran, für ihn eine Haftumwandlung zu beantragen, und mit etwas Glück hätte er den Rest seiner Strafe ab dem 5. November 2006 in bedingter Form absolvieren können. Die Geldstrafe, die er für seinen Prozess bezahlen musste, hatte er bereits vor einem Jahr beglichen.

Carlos Barrientos, ein anderer Häftling, der bei den "Ereignissen vom 25. September", wie der Überfall in die Gefängnisgeschichte einging, ums Leben kam, wurde im Jahr 2000 wegen Mordes verurteilt. Noch in Untersuchungshaft geriet er in einen handgreiflichen Streit VGByron LimaNF, der später als Mittäter für die Ermordung von Bischof VGGerardiNF zu 20 Jahren verurteilt wurde. Bei diesem Streit stahl Barrientos die Agenda von Lima und überreichte diese den Anwälten, die den Fall Gerardi untersuchten.

Im Falle des ebenfalls VGkolumbianischenNF Häftlings Gustavo Alfonso Correa heisst es, dass er wahrscheinlich verwechselt wurde und das eigentliche Ziel Ricardo Ortega del Cid hätte sein sollen. Del Cid sitzt eine Strafe ab wegen der Ermordung einer Studentin, ein Fall, der in den 90er Jahren für Aufsehen sorgte, während Correa als ein angenehmer und ruhiger Häftling bekannt war, der in keinerlei illegaler Geschäfte verwickelt war und seine Zeit mit Bilder malen verbrachte.

Die Frage der Journalistin Claudia Méndez Arriaza ist durchaus berechtigt: Was geschah in El Pavón? Eine abschliessende Antwort wird man wohl auf diese Frage nie bekommen.

Der Phantasie sind jedoch keine Grenzen gesetzt und um sie noch etwas anzutreiben, ein letztes Detail: Eigentlich muss, wenn die Sicherheitskräfte einen geplanten Einsatz durchführen, das Menschenrechtsprokurat PDH beigezogen werden, um zu garantieren, dass es zu keinen VGMenschenrechtsverletzungenNF kommt. Im Fall von El Pavón wurde die PDH jedoch nicht "eingeladen", um die Aktion zu monitorieren. Dies übernahm freiwillig und in Kompetenzüberschreitung ihrer Funktion, die Präsidiale Menschenrechtskommission VGCOPREDEHNF unter Leitung von VGFrank LaRueNF. Anders als die PDH kam sie in ihrem Bericht zum Schluss, es sei am 25. September alles mit rechten Dingen zu- und hergegangen.


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