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Bilanzvorlage 2006

Fijáte 377 vom 24. Jan. 2007, Artikel 6, Seite 4

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Und eine weitere neue Nachricht hat die Regierungspartei VGGrosse Nationale AllianzNF (GANA) zu Beginn des Wahljahres zu verkünden. Mit "wissenschaftlicher" Methode hat sie nach den Kandidatenskandalen im letzten Jahr und der verschärften Bankenkrise (siehe separater Artikel) ihren Präsidentschaftsaspiranten gekürt: VGAlejandro GiammatteiNF, inzwischen Ex-Direktor des Gefängnissystems, der sich Mitte letzten Jahres vor allem dadurch in der Öffentlichkeit einen Namen machte, das Gefängnis "VGPavónNF" von Polizei und VGMilitärNF gestürmt zu haben, wodurch dem Anschein nach die Kontrolle über die Haftanstalten generell zurück in die Hand der offiziellen Autoritäten gelangt ist. Einen Schatten trägt diese Aktion derzeit noch für Giammattei, hat das VGMenschenrechtsprokuratNF in seinem entsprechenden Bericht doch extragerichtliche Hinrichtungen und exzessive Gewaltanwendung testiert. (siehe ¡Fijáte! 375) Der damalige Direktor dementiert, muss jedoch noch gerichtlich der (Mit-)Verantwortung entlastet werden. Während er ankündigte, seine Kampagne werde nicht aus Liedchen, sondern Vorschlägen bestehen, irritieren die ersten Beobachtungen, dass bei seinen Antrittsrunden in GANA-Kreisen wiederholt öffentliche Mittel ausgegeben wurden.

So wie mancher Erfolgsgeschichte Bergers von sozialen Organisationen und auch dem VGUNNF-Menschenrechtshochkommissionär widersprochen wurde, welcher entgegen des Präsidenten einen weiteren Verfall der VGMenschenrechteNF in Guatemala observiert, stimmen auch die genauen Angaben der Gewaltstatistiken von VGInnenministeriumNF und Polizei (VGPNCNF) einmal mehr nicht überein. Doch die Tendenz kongruiert: In 2006 wurde die Zahl an gewalttätigen Todesfällen des Vorjahres deutlich überstiegen. Waren es 2005 noch 5´338 (PNC: 5´336), wurden im letzten Jahr bis Mitte Dezember vom Innenministerium 5´629 gewaltsam zu Tode Gekommene gezählt, die PNC gibt bis Ende des Jahres gar 5´885 Morde an, von denen 670 weibliche Opfer waren. Und die kombinierten Patrouillen werden wohl auch weiterhin - wie erwartet - keine Reduzierung dieser Zahlen mit sich bringen, sind doch allein am ersten Wochenende 2007 30 ermordete Menschen ins Leichenschauhaus gebracht worden.

Zumindest soll nach offiziellen Angaben die "allgemeine Kriminalität", sprich Banküberfälle, Entführungen, Autodiebstähle und Wohnungseinbrüche zurückgegangen sein. Jedenfalls, was die angezeigten Fälle angeht, hat die Justiz doch immer noch keinen Quantensprung in Richtung Funktionieren getan und die Sicherheit für ZeugInnen ist alles andere als garantiert.


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