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Ein historisches Urteil

Fijáte 409 vom 07. Mai 2008, Artikel 1, Seite 1

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Ein historisches Urteil

Am Tag des Prozesses gegen die beiden Polizisten fanden sich Hunderte von solidarischen Frauen in Santa Cruz de Quiché ein, die mit einer Demonstration durch die Stadt die Verurteilung der Täter forderten. "Doña Juana - ihre Wahrheit ist meine Wahrheit", stand auf einem Transparent, auf einem andern "Wenn sie eine von uns vergewaltigen, vergewaltigen sie uns alle". Die Frauenorganisationen forderten einen transparenten und gerechten Prozess und ein Ende der VGStraflosigkeitNF für diese Art von "Kavaliersdelikten". Der Fall erregte bereits im Mai 2006 Aufsehen, als das zuständige Gericht die beiden Angeklagten vom Dienst suspendieren liess und den Tatbestand der Vergewaltigung als eine Form der Folter anerkannte.

Hilfreich in dem Prozess war sicher auch die Aussage eines Arbeitskollegen der beiden Polizisten - gegen sie. Der Angeklagte Antonio Rutilio Matías López stritt nämlich ab, dass er an besagtem Tag überhaupt auf der Polizeiwache war, weil er - unerlaubterweise - dem Dienst fern geblieben sei, um seinen kranken Sohn ins Spital zu bringen. An einem der ersten Prozesstage sagte ein ehemaliger Polizist und Arbeitskollege von Matías López, der in der Tatnacht auch auf der Polizeistation war, aus, er habe mit angesehen, wie der Angeklagte die Frau vergewaltigt habe. Der Zeuge machte seine Aussage, obwohl auch er mehrmals Drohungen erhielt. Er musste Nebaj verlassen und steht heute unter Schutz der Staatsanwaltschaft.

"Ich will Gerechtigkeit. Es soll keiner Frau passieren, was mir widerfahren ist, denn das ist nicht gerecht." - Die Erfüllung dieses Wunsches von Juana Méndez ist mit der Verurteilung ihres Peinigers ein Stück näher gerückt.


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