Mehr Telefone als Leute
Fijáte 427 vom 28. Januar 2009, Artikel 8, Seite 5
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Mehr Telefone als Leute
Guatemala, 20. Jan. Vor zehn Jahren, als die Regierung die Privatisierung des Guatemaltekischen Telekommunikationsunternehmens (GUATEL) beschloss, tat sie dies in dem Glauben, es gäbe eine nicht befriedigte Nachfrage nach etwas mehr als einer Million Telefonen. Zu dem Zeitpunkt funktionierten lediglich 400´000 Festnetzlinien. Im vergangenen Jahr zeigte sich ein völlig anderes Panorama. Bis Juni 2008 meldete die Telekommunikationsaufsichtsbehörde (SIT), dass im Land 13,6 Mio. Mobiltelefone und 1,4 Mio. Festnetzlinien in Betrieb seien, insgesamt also rund 15 Mio. Telefone, die die Anzahl der EinwohnerInnen die derzeit vom Nationalen Statistikinstitut (INE) auf 13,6 Mio. geschätzt wird, deutlich übersteigt. 1996, vor der Privatisierung von GUATEL gab es je ein Unternehmen, das für die Vergabe von Festnetzlinien (GUATEL) und von Mobiltelefonen (COMCEL) zuständig war. In jenem Jahr konzentrierte sich das Netz zu 80% auf die Hauptstadt. Heute teilen sich drei transnationale Mobiltelefonunternehmen den Markt untereinander auf: Tigo (entstanden aus COMCEL, das inzwischen zum Millicom International Cellular S.A. (MIC) gehört, einem Unternehmen mit Sitz in Luxemburg) mit 34,3% Marktanteilen, Movistar (gehört zur spanischen Firma Telefónica) deckt 26% ab und Claro (gehört zu Sercom von Telgua, dem Unternehmen, das durch die GUATEL-Privatisierung entstanden ist und jetzt zum mexikanischen Telmex-Konsortium gehört) hält 39,7% des Marktes. Nach oben |
Eine wesentliche Veränderung im Bereich dieser Dienstleistung ist auch der Zeitaufwand für den Erwerb. Ein Mobiltelefon erhält man funktionstüchtig gleich im Laden - und überall, zumindest in den grösseren Ortschaften, im und auf dem Land und zu weitaus günstigeren Preisen als vor rund sechs Jahren. Und selbst Festnetzlinien werden - die bestehende Infrastruktur vorausgesetzt - inzwischen recht zügig vergeben. Selbst die Ausstattung mit drahtlosem Internetzugang (WLAN) ist in den guatemaltekischen Privathaushalten keine Seltenheit mehr. |
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