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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Gestern träumte ich von Nero

Fijáte 421 vom 22. Oktober 2008, Artikel 5, Seite 6

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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Gestern träumte ich von Nero

Aber hier ist unser Guatemala, beschlagnahmt bereits viele Jahre bevor es als Staat geboren wurde und heute konvertiert in ein Paradies für Megaprojekte transnationaler Unternehmen, die sich mit dem lokalen Grosskapital verbündet haben. Don Pedro de Alvarado reitet erneut durch unser Land und wirbt für eine eigentümliche Version von Entwicklung: Freier Markt, ausländische Investition und keinerlei staatliche Regulierung. Oder mit anderen Worten: Absolute VGPrivatisierungNF des Gewinns einiger weniger.

Es heisst, indem diese Geschäfte eingeleitet würden, bekämen unsere Regierungen eine Chance. Ebenso für das Geschäft mit der Sicherheit. Präsident VGColomNF schlägt eine Erhöhung des Budgets vor, um Sicherheit zu gewährleisten, denn die Sicherheit liegt sterbend auf der Intensivstation (VGPrensa LibreNF, 3.10.2008). Und wenn wir dies lesen, können wir uns das schlitzohrige Lächeln der Sicherheitsmagnaten vorstellen und ihren Wunsch, dass dies noch viele Jahre so bleibt. Tatsächlich kann man feststellen, dass das Unsicherheitsgefühl der BürgerInnen parallel zu den Einnahmen der privaten Sicherheitsunternehmen und der Erhöhung des Verteidigungsbudgets steigt

Was hingegen täglich nachlässt, ist das staatliche Sicherheitssystem. Und es scheint fast, dass daran die Besitzer unseres Landes ihre geheime Freude haben. Mit welcher Lust zeigen die Medien auf, wie die Polizei ist: beschämend, unpräsentabel. Aber erstaunlich: Über die Miliz und die mehr als 200'000 Angestellten privater Sicherheitsfirmen gibt es offenbar nichts zu sagen.

Und auch wenn die Sicherheit nichts nützt, wenn die Justiz nicht funktioniert, scheint sich unser Präsident keine Sorgen zu machen um das nicht funktionierende Justizsystem. Im Gegenteil, er schlägt eine Erhöhung von 3 Milliarden Quetzales für das Sicherheitsbudget vor und dafür eine Kürzung um ein Drittel im Gesundheitswesen. Um es anders zu sagen: Um das Geschäft mit der Sicherheit zu garantieren, werden nächstes Jahr jeden Tag Tausend Notfälle in unseren Spitälern nicht behandelt und zweitausend externe Behandlungen nicht durchgeführt, wird eine von drei Personen, die es nötig hätten, nicht hospitalisiert und werden mehr als eine Million Personen keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung haben (Zahlen vom FNL, 25. September 2008). Ehrlich gesagt: Wer befindet sich da auf der Intensivstation? Es wird weitergehen wie bisher: die Kranken stellen ihre Diagnose selber und verschreiben sich ihre Medizin in den Apotheken, solange es ihr Portemonnaie erlaubt.

Wenn aber unsere Banker vom Tsunami der Wall Street überrollt werden, werden sie uns unbedeutende SteuerzahlerInnen darum bitten, dass wir mit öffentlichen Geldern ihre goldenen Fallschirme finanzieren, damit sie sich beim Sturz nicht verletzen. Sozialistische Republik ... die Verluste zu sozialisieren. Meine Güte!

Ich befürchte, wieder von Nero zu träumen, wie er da oben Harfe spielt.


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