Mordversuch gegen Kläger im Fall Ríos Montt...
Fijáte 241 vom 8. Aug. 2001, Artikel 5, Seite 5
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Mordversuch gegen Kläger im Fall Ríos Montt...
Guatemala, 27. Juli. Die Menschenrechtsorganisation CALDH informierte über einen Mordversuch gegen Anselmo Roldán Aguilar aus Cuarto Pueblo, Playa Grande Ixcán. Roldán Aguilar ist Präsident der Vereinigung für die Verteidigung der Menschenrechte in der Region Ixcán (ADDHAI) und Präsident der Vereinigung Justiz und Versöhnung (AJR). In der AJR sind die Opfer und Familienangehörigen vereint, die vor einem Jahr eine Klage wegen Völkermord gegen Romeo Lucas García und im letzten Juni eine gegen Efraín Ríos Montt einreichten. Weiter ist Roldán Aguilar Augenzeuge des 1982, während der Regierungszeit Lucas García, verübten Massakers in Cuarto Pueblo. Roldán Aguilar wurde am 22. Juli von Santiago Emilio Lorenzo Pérez mit einem Rasiermesser angegriffen. Er wehrte sich, wurde jedoch am linken Arm schwer verletzt. Als ihm sein Sohn zu Hilfe eilte, konnte sich der Angreifer in ein nahe gelegenes Haus flüchten und, während sich die Aufmerksamkeit auf den ohnmächtigen Roldán Aguilar konzentrierte, das Weite suchen. Es wurde Anzeige eingereicht beim Friedensrichter in Playa Grande, bei der Staatsanwaltschaft in Cobán und bei MINUGUA. Ein Haftbefehl wurde bisher nicht ausgestellt, im Gegenteil, es hiess, der Richter wolle die Anklageschrift von 'schwerer' zu 'leichter' Körperverletzung ändern. Nach oben |
Bereits 1999 wurde eine Anzeige gegen Lorenzo Pérez eingereicht, nachdem er ins Haus einer nordamerikanischen Anwältin eindrang, die damals für CALDH arbeitete. Eine Verhaftung fand nie statt, da Lorenzo Pérez nach Mexiko flüchtete. Vor drei Monaten tauchte er wieder in Cuarto Pueblo auf und begann mit seinen Morddrohungen gegen Anselmo Roldán Aguilar. In dieser Zeit fand auch ein Anschlag auf das Denkmal des Massakers in Cuarto Pueblo statt. Am 30. Juni dieses Jahres, dem Tag der Armee, lud die ADDHAI zu einer Versammlung in Cuarto Pueblo ein, um über die gegen General Ríos Montt eingereichte Anklage zu informieren. Nebst der Dorfbevölkerung waren auch Angehörige des armeefreundlichen Komitee der Freundschaft, sowie die lokale Presse anwesend. Das Komitee der Freundschaft bedrohte schon mehrmals die Mitglieder der beiden Menschenrechtsorganisationen ADDHAI und AJR. |
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