Ausnahmezustand beeinträchtigt Tourismus
Fijáte 240 vom 25. Juli 2001, Artikel 4, Seite 3
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Ausnahmezustand beeinträchtigt Tourismus
Guatemala, 20. Juli. Das Klima der Angst und Unsicherheit, verstärkt durch die Massenflucht der 78 Häftlinge und die Verhängung des Ausnahmezustandes, schlägt sich in einem spürbaren Rückgang der ausländischen TouristInnen nieder. Mexiko, El Salvador, Honduras und Costa Rica haben die Kontrollen an den Grenzübergängen verschärft. Verschiedene Länder, darunter die Vereinigten Staaten, warnen ihre Landsleute vor einem Aufenthalt in Guatemala. Reisebüros und Fluggesellschaften verweisen auf ihren Internetseiten zwar auf die Naturwunder Guatemalas, raten ihren KundInnen jedoch von einem Besuch derselben ab. Solche Warnungen sind zwar nicht neu, aber sie sind auch nicht sehr förderlich für den Tourismus in einem Land wie Guatemala, das anlässlich der prekären wirtschaftlichen Situation grosse Hoffnung in die Tourismusindustrie steckt. Die Aufgabe des Institut für Tourismus (INGUAT) war und ist es, Guatemala im Ausland als ein Land der kulturellen und ethnischen Vielfalt und der Biodiversität zu verkaufen. Durch die Zunahme der 'gemeinen' Kriminalität und der Gewalt, sah es sich nun gezwungen, Massnahmen zum Schutze der TouristInnen zu ergreifen: Nach einem Überfall auf US-amerikanische TouristInnen im Nationalpark Tikal Anfang Juni dieses Jahres, wurden Militärangehörige nach Tikal abgeordnet, um die bereits 300 dort stationierten PolizistInnen zu unterstützen. Nach oben |
Rechtlich begründet wird diese Massnahme mit dem Friedensabkommen über die Rolle des Militärs in Friedenszeiten, wo es heisst, die Aufgabe des Militärs sei es, die innere Sicherheit zu garantieren. Weiter übernimmt das INGUAT die Ausbildung der PolizistInnen in Sachen TouristInnenbetreuung. So werden z.B. im historischen Zentrum der Hauptstadt in Zukunft PolizistInnen stationiert sein, die nicht nur die TouristInnen schützen, sondern ihnen auch bei der Wegsuche behilflich sein sollen. Laut Informationen des nationalen Institutes für Statistik sind es vor allem die Vier- und Fünfsternhotels, die den Rückgang des Tourismus zu spüren bekommen. In den vergangenen Jahren hätten diese Hotels eine Belegung von 60% gehabt, für dieses Jahr wird eine Senkung erwartet, informiert die Pressesprecherin von INGUAT. |
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