Grossdemonstrationen gegen Mehrwertsteuererhöhung
Fijáte 241 vom 8. Aug. 2001, Artikel 3, Seite 4
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Grossdemonstrationen gegen Mehrwertsteuererhöhung
Guatemala, 3. Aug. Am Donnerstag, 26. Juli nahm die Letzte Versuche auf legaler EbeneDamit unterstützten die PAN und die ANN eine Beschwerde des Zentrums für die Verteidigung der Einen weiteren Rekurs reichten verschiedene Volksorganisationen ein, die sich ebenfalls auf das Grundgesetz beziehen, in dessen Artikel 243 es heisst: "Wer mehr besitzt, soll mehr bezahlen". In Guatemala würden 80% der Bevölkerung in Für das Verfassungsgericht werden die Entscheide über diese beiden Rekurse zu einer Prüfung seiner Neutralität und seines unabhängigen Arbeitens. Erste ProtesteWährend der ganzen Woche fanden auf der Strasse Protestkundgebungen gegen die Erhöhung der Mehrwertsteuer statt. Die grösste dieser Demonstrationen war auf den 1. August angesetzt, dem Tag, an dem die Mehrwertsteuererhöhung in Kraft trat. Breite Teile der Bevölkerung, darunter StudentInnen, GewerkschafterInnen, HändlerInnen und UnternehmerInnen, Kongressabgeordnete und PolitikerInnen nahmen an den Protesten teil. Die Zahlen der DemonstrationsteilnehmerInnen varieren je nach Quelle zwischen 25'000 und 50'000. Die Entsprechend der unterschiedlichen sozialen Schichten, die an den Demonstrationen teilnahmen, und obwohl sie alle "im Namen der Bevölkerung" demonstrierten, waren die Parolen und Forderungen sehr divergierend: Während die Volksorganisationen vor allem die Unpopularität der Massnahme und einen Rückschritt in der Diskussion um die Steuerpolitik kritisierten, lehnten sich UnternehmerInnenkreise vielmehr gegen die Abschaffung ihrer Privilegien auf und darüber, dass Steuerhinterziehung schärfer bestraft werden soll. Von diversen AnalytikerInnen wird dem CACIF unterstellt, nur deshalb so vehement gegen die Mehrwertsteuererhöhung zu protestieren, um damit andere, für sie noch unvorteilhaftere, Steuermassnahmen zu verhindern. "Am Schluss werden sie sich mit der Regierung einigen, denn auch die UnternehmerInnen profitieren von der Erhöhung, fliesst doch ein Teil davon in ihre eigenen Taschen", kritisierte Nery Villatoro in einer Kolumne der Zeitung Die Proteste gegen die Mehrwertsteuer beschränkten sich nicht nur auf die Hauptstadt, fast in allen Departements kam es im Verlauf der Woche zu Protesten. Genuesische ZuständeWie von den OrganisatorInnen befürchtet, kam es zu gewalttätigen Übergriffen seitens der Polizei gegen die Demonstrierenden. Landesweit waren rund 16'000 Polizeiangehörige im Einsatz, unterstützt von Spezialeinheiten und dem |
Zu schweren Zwischenfällen kam es auch in In Totonicapán setzten die Demonstrierenden die Gebäude der Finanzverwaltung, des Sozialfonds und eines kommerziellen Trotzdem hielten sich weiterhin rund 1000 Personen im Stadtkern von 'Toto' auf und es hiess, aus den umliegenden Gemeinden kämen unterstützende Demonstrationszüge Richtung Zentrum. Die Menschenrechtsbeauftragte der Region, Sonia Arreaga, bezeichnete die Ausrufung des estado de sitio und die Entsendung eines Militärkontingents als gravierende Verletzung der Portillo selber gibt sich in der ganzen Sache unbeugsam. In einer Politische NebengeräuscheDiverse Sektoren verlangen den Rücktritt des Präsidenten. Einer, der Portillo am meisten attackiert, ist der Präsident der Handelskammer, |
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