Feliz Cumpleaños CERIGUA und FGER!
Fijáte 242 vom 22. Aug. 2001, Artikel 7, Seite 5
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Feliz Cumpleaños CERIGUA und FGER!
Guatemala, 16. Aug. Am 8. August 1883 veröffentlichte die Nachrichtenagentur CERIGUA ihre erste Meldung und zwar über den Staatstreich, den General Oscar Humberto Mejía Víctores, an diesem Tag durchführte. Seither sind genau achtzehn Jahre vergangen und am diesjährigen 8. August feierte die Agentur ihre "Volljährigkeit", ihren 18. Geburtstag. Ileana Alamilla, seit Beginn Leiterin von CERIGUA, zieht Bilanz: "CERIGUA berichtete über in Guatemala 'verbotene' Themen, was dazu führte, dass die Agentur während elf Jahren aus dem Exil arbeiteten musste. Mit der Unterzeichnung des Menschenrechtsabkommens und der Einsetzung von MINUGUA, kehrte CERIGUA nach Guatemala zurück, um von dort aus einen Beitrag zur Demokratisierung der Medien zu leisten". CERIGUA bezeichnet sich als eine der wenigen alternativen Presseagenturen in Lateinamerika. Seit drei Jahren versucht CERIGUA, vermehrt die AkteurInnen selber zu Wort kommen zu lassen. Dazu wurde ein breites Netz an KorrespondentInnen im ganzen Land aufgebaut. In den vergangenen achtzehn Jahren durchlief CERIGUA immer wieder auch schwierige Zeiten: Finanzielle Probleme, Drohungen und Überfälle auf die Büros und die Diskreditierung ihrer Berichterstattung stellten oft das Weiterführen der Arbeit in Frage. Doch Alamilla betont: "All dies hat uns nur darin bestärkt, weiterzumachen. Eine neue Herausforderung stellt heute die Globalisierung dar und auch der werden wir uns stellen. Unser Ziel ist die Demokratisierung und die Pluralität der Medien, zwei wichtige Fundamente für den Aufbau einer neuen Nation". Genau doppelt so alt wie CERIGUA wurde einen Tag später, am 9. August, der Verband guatemaltekischer Radioschulen (FGER). Die FGER wurde 1956 gegründet, aus der Notwendigkeit heraus, die verschiedenen Lokalradios im Land zu koordinieren und ihnen technische Unterstützung zu leisten. Bei den Mitgliedern von FGER handelt es sich vor allem um Radios, die einen kulturellen und pädagogischen Ansatz verfolgen. Nach oben |
Auch die Arbeit von FGER war nicht immer einfach: Wer zu Zeiten des bewaffneten Konfliktes über eine lokale Radiostation verfügte, war in den Augen des Staates suspekt. MitarbeiterInnen der Radios wurden bedroht, verfolgt und in einzelnen Fällen auch umgebracht. Mit der Unterzeichnung der Friedensabkommen definierte auch die FGER ihre Arbeit neu. Seit 1997 konzentriert sie sich auf die Ausbildung und Professionalisierung des Personals der Lokalradios, aber auch auf die technische Verbesserung der Studios und Sender. Immer noch versteht sie sich als Koordinations- und Austauschstelle, nicht nur der Lokalradios in Guatemala, sondern auf kontinentaler Ebene. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem interkulturellen Austausch und der Förderung und Verteidigung indigener Kultur und Werte. So hiess denn auch das Seminar, das die FGER anlässlich ihres Jubiläums organisierte: "Indigene Völker und soziale Medien". Dabei wurde die Wichtigkeit betont, der indigenen Bevölkerung, speziell auch den Frauen, den Zugang zu eigenen Medien und einer eigenen Art von Berichterstattung zu ermöglichen. Eine weitere Schlussfolgerung war, dass die Umsetzung des Abkommens über Identität und Rechte der indigenen Bevölkerung, in dem genau dieses Recht verbrieft ist, zu wünschen übrig lässt. Das ¡Fijáte!-Team gratuliert CERIGUA und FGER ganz herzlich zu ihren Jubiläen und weist darauf hin, dass auch wir in einem Monat ins achte Produktionsjahr einsteigen! |
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