Reyes López Stuhl wackelt
Fijáte 247 vom 31. Okt. 2001, Artikel 8, Seite 5
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Reyes López Stuhl wackelt
Guatemala, 25. Okt. Das Gerücht, dass Vizepräsident Francisco Reyes López in die Verleumdungskampagne gegen, Jorge Briz, involviert ist, verhärtet sich: In der staatlichen Druckerei Tipografía Nacional wurden Anfang August Flugblätter gedruckt, auf denen Briz beschuldigt wurde, seine Funktion als Präsident der guatemaltekischen Handelskammer für seine politische Profilierung zu missbrauchen. Als einzige traute sich die ehemalige Direktorin der Tipografía, Silvia Méndez, den Namen des Auftraggebers zu nennen: Vizepräsident Reyes López. Méndez musste umgehend das Land verlassen, weil sie Todesdrohungen erhielt. Am 16. Oktober musste aus dem selben Grund die Kongressabgeordnete der Unionistas, Magda Estela Arceo, ins Exil gehen. Arceo begleitete und bestärkte Méndez bei ihren Anklagen gegen den Vizepräsidenten. Nun legten ihr selbst ihre Parteikollegen nahe, den Fall ruhen zu lassen, wozu sie nicht bereit ist. Zusammen mit der Kongressabgeordneten der UNE, Arabella de Leon, reichte Arceo vor ihrer Abreise in die USA bei der Staatsanwaltschaft eine Klage gegen Reyes López ein, wegen Bedrohung ihrer Person. Ebenfalls droht sie damit, bei den Vereinten Nationen eine Klage gegen MINUGUA einzureichen. Diese verfüge über Dokumente, die Reyes López Schuld beweisen, und händige diese nicht an die Staatsanwaltschaft aus. MINUGUA wehrt sich gegen diese Anschuldigung. Nach oben |
Mit Spannung wird in Guatemala der Entscheid bezüglich Reyes López erwartet. Die Staatsanwaltschaft reichte dem Kongress einen Antrag ein, dem Vizepräsidenten die Immunität zu entziehen, damit er vor Gericht gebracht werden kann. Dazu kommt es wohl nicht, besetzt doch die FRG nach wie vor die Mehrheit der Kongresssitze. Und die Abgeordneten der FRG werden sich hüten, gegen einen der ihren zu stimmen, laufen doch gegen einige von ihnen ähnliche Prozesse. Von den insgesamt 113 Kongressabgeordneten wurden seit Beginn der Regierungszeit Portillo bei 41 ein Antrag auf die Aufhebung der Immunität gestellt, bei den meisten im Zusammenhang mit der Fälschung des Alkoholgesetzes. Präsident Portillo hat bisher keine Stellung bezogen in zu den Anschuldigungen gegen seinen Kollegen. |
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