Vetternwirtschaft wohin das Auge (und die Macht) reicht
Fijáte 257 vom 10. April 2002, Artikel 3, Seite 4
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Vetternwirtschaft wohin das Auge (und die Macht) reicht
Guatemala, 1. April. Laut einer Meldung der Tageszeitung elPeriódico schuf der Exekutivsekretär des Präsidenten, Jorge Pérez, Nachfolger des Anfang Februar entlassenen Harris Whitbeck, eine neue Stelle in seiner Abteilung. Exekutivkoordinator heisst der neue Job und besetzt wird er von Josúe Vinicio Salán, Unternehmer, Ex-Leutnant und Bruder von Jacobo Salán Sanchez, dem ein wichtiger Einfluss auf Präsident Portillo nachgesagt wird (siehe Interview mit Oscar Azmitia). Die neue Abteilung verfügt über ein nicht unbescheidenes Budget von 850 Mio. Quetzales, was der Summe entspricht, die Whitbeck zur Verfügung hatte, um nationalen Notständen zu begegnen, von denen der Präsident betroffen ist. Josúe Vinicio Salán arbeitet seit 1992 für die Regierung, anfänglich als Mitarbeiter der staatlichen Rechnungsprüfungskommission in San Marcos. Im Jahr 2000 wechselte er ins Ministerium für Kommunikation, Infrastruktur und Wohnungsbauförderung, damals noch geleitet von Luís Rabbé. In dieser Position verhalf er seinen Geschwistern Jacobo und Myriam zu einem staatlichen Strassenbauauftrag von 66 Mio. Quetzales. Nach dem Skandal um den Einsturz der Villalobos-Brücke (Gutachten kamen zum Schluss, dass an Zement gespart wurde), trat Vinicio Salán zurück. Nach oben |
Menschenrechtsorganisationen äusserten sich beunruhigt über den Deal, durch den Vinicio Salán zu seinem Job kam. Mehr noch als über die Vetternwirtschaft, die ja nichts neues ist, sind sie besorgt über die schleichende Militarisierung und Einflussnahme der militärischen Parallelkräfte. |
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