Pilotprojekt bringt Bandenchefs und Polizei an einem Tisch
Fijáte 257 vom 10. April 2002, Artikel 6, Seite 5
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Pilotprojekt bringt Bandenchefs und Polizei an einem Tisch
Guatemala, 27. März. Um die weitverbreiteten Delinquenz in den Griff zu bekommen, nimmt das Programm "Gemeindepolizei" in Villa Nueva, Guatemala seit Beginn diesen Jahres Ideen und Erfahrungen aus Bogotá, Kolumbien und Sao Paulo, Brasilien auf. Das Projekt hat zum Ziel, die Anführer der Maras Salvatrucha und Mara 18 ("mara"= umgangssprachliche Bezeichnung der Jugendcliquen), mit Polizisten an einen Tisch zu setzen, um gemeinsam in der Prävention von Verbrechen aktiv zu werden. In Villanueva, Amatitlán und Mixco, Bezirke der Hauptstadt, wurden entsprechende Vereinbarungen zwischen den Bandenchefs und Kommissaren der Zivilen Nationalpolizei (PNC) getroffen, was innerhalb der ersten vier Monate des Projekts bereits zu einer Verminderung der Gewalt in Villa Nueva um 22% geführt haben soll. Das Programm zielt zum einen darauf ab, den Verbrechern "eine Chance zu geben" und sie konkret in die Verbrechensbekämpfung mit einzubeziehen. Zum andern soll es aber auch bei den Sicherheitskräften ein Umdenken bewirken, damit sie Bandenmitglieder nicht bloss wegen ihrer äusserlichen Erscheinung schikanieren und verhaften. Nach oben |
Das Projekt wurde u.a. vom Menschenrechtszentrum CALDH ins Leben gerufen und wird vom Internationalen Institut für Menschenrechte finanziell unterstützt. |
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