Frauen gegen die Militarisierung
Fijáte 287 vom 18. Juni 2003, Artikel 2, Seite 2
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Frauen gegen die Militarisierung
Aus der Schlussresolution der Frauen des Treffens "Gegen die Militarisierung", 6.- 9. Mai, Chiapas, Mexiko Wir, die an diesem Treffen anwesenden Frauen, sprechen uns entschieden gegen die militärische Invasion der Vereinigten Staaten im Irak aus, gegen die Massaker in Palästina, gegen die Drohungen gegen den Irak, Syrien, Nordkorea, Kolumbien und Kuba. Diese Kriege sind Ausdruck der imperialistischen und patriarchalen Gewalt, übergehen die Resolutionen der UNO und enden in Straflosigkeit. Getarnt wird die militärische Umsetzung des Neoliberalismus, die wirtschaftliche Ausbeutung und der Raub unserer Ressourcen mit einem Diskurs über Demokratie und Menschenrechte. Damit wird versucht zu überdecken, dass es sich um eine Militarisierung der besetzten Zonen handelt, um amoralische und illegale Aktionen, deren Ziel die Kontrolle der Energiequellen und die Unterwerfung der Völker unter ihre imperialistischen Interessen ist. In allen Kriegen ist es eine Strategie der Aggressoren, die Frauen als Objekt und Ziel zu missbrauchen, ihre Qualität als Mutter und Partnerin auszunutzen, um damit Kontrolle und Terror über die Bevölkerung auszuüben. In Zentralamerika sind viele Frauen verschwunden, wurden dazu gezwungen, ihre Männer und Söhne zu denunzieren, sie zu kastrieren, zuzuschauen, wie ihre Kinder mit Steinen erschlagen wurden. Nach oben |
Tausende Frauen wurden in diesen Kriegen vergewaltigt. In den "Kriegen niedriger Intensität" wurde Gewalt gegen Frauen ausgeübt, um den Widerstand aller Oppositionellen, die sich gegen die Ungerechtigkeit wehrten, zu brechen. Die Militarisierung, der Terror und das Aufzwingen einer Kultur des Krieges beeinträchtigt unseren Alltag und unser Bewusstsein. Wenn ein Land unter militärischer Herrschaft steht, hat das Vertreibungen, Spaltung der Organisationen und Gemeinden, Exil und wirtschaftliche Abhängigkeit zur Folge. Die militärische Präsenz in den Städten und Dörfern spitzt bereits bestehende Krisen zu, wie Alkoholismus, Prostitution, sexuelle und häusliche Gewalt, Probleme, unter denen in erster Linie die Frauen zu leiden haben. Während Jahrhunderten waren Frauen am Aufbau des Friedens beteiligt, an der Wiederherstellung sozialer, politischer und kultureller Gefüge innerhalb und zwischen unseren Gemeinden. Der Krieg fordert aber auch die politische Beteiligung der Frauen, die Entwicklung unseres Bewusstseins. Dabei zeigt sich die Notwendigkeit, dass wir uns als Subjekte der notwendigen Veränderung verstehen, um eine würdevolle und gerechte Welt zu erreichen. Die Frauen waren und sind wichtig im Kampf gegen die Militarisierung, wie es die zapatistischen Frauen zeigten, die mit ihren Körpern eine Mauer bildeten, damit das Militär nicht in ihre Dörfer eindringen konnte. Oder die Frauen in Puerto Rico, deren Beteiligung am Widerstand gegen die US-Militärbasis in Vieques entscheidend war für deren Abzug nach mehr als einem halben Jahrhundert Besatzung. Deshalb sagen wir: - Nein zur Militarisierung und Kriegen, die nach dem Prinzip des Stärkeren funktionieren und eine imperialistische und patriarchale Ordnung einführen wollen. - Nein zur Militarisierung, weil sie eine Form von Staatsherrschaft ist, die die Bevölkerung ihren kapitalistischen und neoliberalen Interessen unterwirft. - Nein zur Militarisierung, weil wir Frauen nicht länger bereit sind, uns den Interessen der herrschenden Klassen und Regierungen zu unterwerfen, die uns als Bürgerinnen zweiter Klasse betrachten und unsere Rechte missachten. - Nein zur Militarisierung, weil wir Frauen andere Beziehungsformen aufbauen und keine Opfer von Gewalt und Armut sein wollen. Seit Jahren haben wir gesagt, dass das Persönliche politisch ist, nun sagen wir, dass das Politische persönlich ist, dass Kriege uns etwas angehen und wir deshalb NEIN sagen zu Krieg und Militarisierung! |
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