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Hoffen, dass die Justiz eines Tages siegen wird

Fijáte 285 vom 21. Mai 2003, Artikel 4, Seite 4

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Hoffen, dass die Justiz eines Tages siegen wird

"Jeder Tag, an dem dieses Verbrechen ungestraft bleibt, nährt die Idee, dass Gerechtigkeit in Guatemala unmöglich ist, und dass es Sektoren in der Gesellschaft gibt, die über dem Gesetz stehen. Kein Land, das von sich behauptet, ein Rechtsstaat zu sein, darf ein Verbrechen dieses Ausmasses ungestraft lassen", war die Meinung der VGUNONF-Mission für Guatemala, VGMINUGUANF. Etwas ,diplomatischer' äusserte sich der Sprecher des US-amerikanischen VGAussenministeriumsNF: "Die VGUSANF respektieren die Unabhängigkeit der guatemaltekischen Justiz, doch in diesem Fall müssten sich die Behörden etwas mehr darum bemühen, Gerechtigkeit walten zu lassen". Die Vereinigung der Militärveterane ihrerseits drückte ihre "grösste Befriedigung" über das Urteil aus und sieht in den Aktionen und Bemühungen, die von der KlägerInnenseite unternommen werden, den klaren Beweis dafür, dass "der Feind den Krieg ­ mit anderen Mitteln zwar ­ weiterführt". Als vorläufige Zwischenbilanz kann gesagt werden, dass das am 7. Mai gefällte Urteil ein schwerer Schlag für die Klägerin und Schwester der Ermordeten, Helen Mack und alle andern MenschenrechtsanwältInnen bedeutet, die seit Jahren unermüdlich und trotz Drohungen und juristischen Hindernissen für Gerechtigkeit kämpfen. Es ist aber auch ein Schlag für das guatemaltekische Rechtssystem, wurde doch das Urteil gegen die drei Militärs als der Beginn des Endes der VGStraflosigkeitNF gefeiert und als Beweis der Unabhängigkeit der Justiz. Diese Taktik der späteren Urteilsaufhebung in kontroversen Fällen scheint System zu haben: Bereits im Mordfall von Bischof VGGerardiNF wurden unter Beifall der internationalen Gemeinschaft hohe Ex-Militärs zuerst verurteilt und Monate später, als die Aufmerksamkeit nachgelassen hatte, (von den selben RichterInnen wie im Fall Mack!), wieder freigesprochen (siehe ¡Fijáte! 279).


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