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Gewalt gegen Mädchen und Jungen

Fijáte 356 vom 29. März 2006, Artikel 6, Seite 5

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Gewalt gegen Mädchen und Jungen

Mit der Eskalation der allgemeinen Gewalt und Kriminalität im Land hat auch die Gewalt gegen Mädchen und Jungen erschreckendes Ausmass angenommen. Gemäss Angaben der PDH werden derzeit im Schnitt 2 VGKinderNF am Tag umgebracht, im vergangenen Jahr zählte Casa Alianza allein in der Hauptstadt 534 ermordete Minderjährige. Angesichts der allgemeinen Ermittlungspassivität von Seiten der Autoritäten verwundert es kaum, dass keiner dieser Fälle einer erfolgreichen Untersuchung unterliegt.

Ähnlich wie vor wenigen Jahren der Anstieg der Morde an Frauen dazu führte, dass aus der Beschäftigung mit dem Phänomen heraus Konzepte wie Feminzid und Feminicidio - der Mord an Frauen als spezifisches Pendant zum nichtgeschlechtlichen Mordbegriffs des Homicidio und die Indifferenz gegenüber diesen speziellen Verbrechen und somit Akzeptanz von Seiten der zuständigen Autoritäten, respektive - erarbeitet wurden, ist jetzt in Guatemala bereits vom Infanticidio, also dem etablierten, vorsätzlichen Mord an Mädchen und Jungen, die Rede.

Im letzten Jahr wurde der 13. März vom Kongress als Tag gegen Gewalt gegen Minderjährige deklariert im Gedenken an den Tod des auf der Strasse lebenden Nahamán Carmona (14), der 1990 von fünf Polizisten erschossen worden war. In diesem Jahr begingen Mädchen und Jungen das erste Mal diesen Tag mit einer Demonstration in der Hauptstadt und forderten von den Autoritäten die Beseitigung der häuslichen Gewalt, der Arbeits- und sexuellen Ausbeutung sowie die Förderung eines Gesetztes zum integralen Schutz dieser Gesellschaftsgruppe.


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