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Fijáte
 

¡Híjole...!

Fijáte 355 vom 15. März 2006, Artikel 9, Seite 6

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¡Híjole...!

Ist es nicht so, dass wir schon eine Gänsehaut bekommen, wenn wir nur über solche Fantastereien nachdenken? Nichtsdestotrotz, nach dem, was man so sieht, scheinen unsere Dickhäuter diese Vorurteile nicht zu haben. Vielleicht, weil sie auch keine Ideologie verfolgen. Ja, das wird es sein. Sie sind einfach ungebildeter.

Obwohl ich noch nicht überzeugt bin. Fragen bestürmen mich. Warum kriminalisiert das Denken des Systems die Konfrontation und stellt stattdessen den Wettbewerb als unerbittliches Gesetz der Gesellschaft auf? Ist die Konfrontation unerwünscht aber der Wettbewerb wünschenswert?

Der UNO-Abgesandte sagt weiter, "diese so extremen Ungleichheiten bedeuten, dass die Mehrheit der GuatemaltekInnen von der Entwicklung ausgeschlossen bleibt und der VGHungerNF und der Ausschluss zum Verbrechen und zum sozialen Konflikt beitragen. Während des Besuchs des VGSonderbeauftragtenNF starb ein 15jähriger Junge am 24. Januar 2005 aufgrund eines Schusses, weil er Früchte auf der Finca El Corozo gestohlen hatte, und vier weitere Bauern starben, als sie nach dem Jungen suchten".

Ich glaube, diese Worte helfen mir dabei zu verstehen, was Konfrontation bedeutet: Es ist so etwas wie Früchte stehlen, um etwas zu essen. Oder vielleicht eine Finca zu besetzen, um Sozialleistungen einzufordern, die seit vielen Jahren ausstehen… Oder zu verhindern, dass irgendein transnationales Unternehmen VGGoldNF- und Silberquellen im Departement VGSan MarcosNF ausbeutet, und als Lizenzgebühr gerade einmal 1% des Gewinns abgibt, währenddessen es Billionen Liter von Trinkwasser - geschenkt, versteht sich - in mit Zyanid vergiftete Teiche verwandelt… Das sind bedauerliche Beispiele für Konfrontation, gemäss dem Denken des Systems. Und deswegen ist die unerbittliche Reaktion, wenn nötig indem tausende PolizistInnen mobilisiert werden, die Repression.

Das System lädt uns ein zu konkurrieren, nicht zu konfrontieren. Aber auch hier ist nicht ganz klar, was damit gemeint ist; denn wenn wir um das Eigentum konkurrieren, das vor Jahrhunderten den Leuten entrissen wurde, stolpern wir doch wieder in die ungesunde Konfrontation.

Das Gesetz des universalen Wettbewerbs wirkt nicht auf die Angelegenheiten der Erinnerung. Deswegen gelingt es mir zu verstehen, dass es darum geht zu konkurrieren, indem auf die historische Erinnerung verzichtet wird und die Spielregeln akzeptiert werden, die jetzt herrschen, die das Kapital, die Rohstoffe, die Ressourcen, die Massenkommunikationsmittel und obendrein die drei Staatsgewalten unter Kontrolle haben.

Das Wettbewerbsgesetz muss das soziale Spiel in diesen Konditionen lenken, natürlich, ohne die geringste Konfrontation.

Aber von wem und warum wird dieses Gesetz einseitig aufgestellt? Die Fragen tauchen weiterhin auf und werden unerträglich.

In einem wahrlich ungünstigen Moment erzählen uns diese britischen WissenschaftlerInnen von der wütenden Erinnerung der Elefanten. Das bringt jetzt nichts mehr. Vielleicht war es in einem anderen Moment der Evolution nützlich…


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