Das Loch und noch mehr Löcher
Fijáte 381 vom 21. März 2007, Artikel 6, Seite 5
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Das Loch und noch mehr Löcher
Guatemala, 16. März. Nach den letzten Ereignissen im Land - die Morde und die hohen Besuche - scheint sowohl von der Stadt als auch von der Regierung das riesige Loch vergessen worden zu sein, dass im Stadtviertel San Antonio klafft und das Leben der AnwohnerInnen immer noch gefährdet. Angesichts seiner Verortung ist nicht auszuschliessen, dass die Verbindung zwischen der Hauptstadt und dem Osten des Landes sowie der Atlantik-Küste beeinträchtigt wird. Daneben leben die Familien in einer improvisierten Notunterkunft, ohne dass eine Lösung für sie in Sicht scheint. Die Autoritäten schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Bürgermeister Álvaro Arzú beharrt darauf, dass es sich um ein Problem aufgrund einer geologischen Falte handele - und somit ausserhalb seiner Zuständigkeit liege; Präsident Berger bietet unterdessen die Hälfte der nötigen Gelder für die Instandsetzung an, doch niemand nimmt die Sache in die Hand. Keinen Monat nach dem Absacken in der Zone 6 melden AnwohnerInnen eines Viertels im Hauptstadtvorort Mixco Geräusche, "wie von rollenden Fässern". Einige Wohnhäuser haben bereits Risse, zwei sind aufgrund ihres Verfalls geräumt worden. Dazu kommt eine wohl ein Meter breite Kluft, die sich auf einigen Strassen geöffnet hat, derweil die Abwässer der katholischen Kirche seit dem Erdbeben 1976 direkt in die Erde fliessen, da die Kanalisation kaputt ist. Schon seit dem ersten Krater wurde dieser in den Zeitungskommentaren gerne als Metapher benutzt, spiegle dieses Phänomen doch das wieder, was in Guatemala passiere. In diesem Sinne befinde sich Guatemala eingesunken in einem tiefen Loch, dessen Dimensionen nicht einzuschätzen seien. "Während wir uns von Besuchern ablenken lassen (Bush, den Delegierten der Versammlung der IADB und anderen) untergräbt sich die Struktur der Institutionalität und Funktionsfähigkeit Stück für Stück von selbst, die wir als Land haben", so eine Kolumne in der Tageszeitung La Hora. Nach oben |
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