Fijáte 396 vom 24. Oktober 2007, Artikel 8, Seite 5
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Frauen brechen Dialog mit der Regierung ab Guatemala, 20.Okt. Die sechs Frauenorganisationen, die das Nationale Komitee für die Aktualisierung des Präsidialen Frauensekretariats (SEPREM) bilden, haben sich aufgrund der "unversöhnlichen" Differenzen aus einem Dialogprozess mit der derzeitigen SEPREM-Chefin Gabriela Núñez zurückgezogen. Der Prozess der Aktualisierung der Frauenpolitik gilt als unerlässlich, um die nächste Regierung dazu zu verpflichten, mit der Förderung der Geschlechtergleichstellung fortzufahren, da das offizielle Gender-Programm eigentlich 2006 abgelaufen ist. Doch offenbar hatten sich die Fronten in dem Dialog zwischen Organisationen und SEPREM bereits verhärtet, was zur Verzögerung des Politikentwurfs geführt hat, zu dessen Absicherung es einer Regierungsvereinbarung bedarf. Die Vertreterinnen der zivilgesellschaftlichen Frauenorganisationen erklären ihren Rückzug damit, dass "das einzige Interesse der SEPREM darin (besteht), von den Beiträgen der Teilnehmerinnen zu profitieren, damit es danach aussähe, als ob die Regierungspartei tatsächlich irgendwelche Massnahmen zugunsten der Frauen auf nationaler wie internationaler Ebene vorangetrieben hätte." Marta Godínez vom Netzwerk Keine Gewalt gegen Frauen berichtete zudem: "Die Sekretärin hat alles daran gesetzt, die Frauenorganisationen gegeneinander aufzuhetzen und hat den Ruf unserer Führungsfrauen in den Schmutz gezogen". Überdies sei ihnen der Zugang zu Information und die Kommunikation zu Organisationen der Internationalen Zusammenarbeit verweigert worden. Zu den Gabriela Núñez in Frage stellenden Organisationen gehören der Frauensektor, das genannte Netzwerk Keine Gewalt gegen Frauen, das Comité Beijing, die Politische Agenda Frauen in der Vielfalt, das Netzwerk Frauen für den Friedensaufbau und der Nationale Rat der Kooperativen-Frauen. Núñez ihrerseits versicherte, die Organisationen hätten die ganze Zeit in der Oppositionsrolle verharrt, deswegen sei man weder zu Vereinbarungen noch zum Fortschritt in der Aktualisierung der Staatspolitik gekommen. Ferner seien die teilnehmenden Organisationen schliesslich nicht die einzigen, die die Frauen vertreten würden, sie seien zudem intolerant gegenüber anderen Gruppen und würden diesen vorwerfen, der Regierung nahe zu stehen, nur weil sie ihre Meinung sagen, meint die Frauensekretärin. Unterdessen legte Nineth Montenegro, Abgeordnete für die Partei Encuentro por Guatemala und Vorsitzende der Frauenkommission im Kongress, dieser Tage die diesjährig dritte Analyse der gewaltsamen Tode von Frauen vor, die wieder einmal alarmierende Daten hervorbringt. Nach oben |
Demnach wurden bis September insgesamt 4´213 Personen umgebracht, 429 davon waren Frauen und von diesen wiederum waren 56 noch keine 18 Jahre. Nichts hat sich an dem Phänomen geändert, dass der Grossteil der Frauen vor ihrem Tod vergewaltigt worden sind. Auch die Zahl der ermordeten Jugendlichen von 689 insgesamt unterstreicht die masslos herrschende Gewalt im Land. Und wieder imponieren die unterschiedlichen Angaben je nach Quelle, so stammten die Daten im entsprechenden Artikel im letzten ¡Fijáte! von der Nationalen Zivilpolizei und zählten von Januar bis Anfang Oktober 377 ermordete Frauen. |
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