Prekäre Gesundheitssituation indigener Frauen
Fijáte 411 vom 04. Juni 2008, Artikel 8, Seite 5
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Prekäre Gesundheitssituation indigener Frauen
Guatemala, 29. Mai. Öffentliche Institutionen und private Gruppierungen nutzten den Welttag zu Gunsten der Gesundheit der Frau am 28. Mai, um auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, mit denen die indigenen Frauen konfrontiert sind, um medizinische Behandlung zu erhalten. Diese führten dazu, dass die Müttersterblichkeit bei indigenen Frauen dreimal höher ist als bei Ladinas. Ähnlich prekär ist auch die Überlebenswahrscheinlichkeit ihrer Kinder in den ersten Lebensjahren. Betroffen seien als indigene Frauen 22% der Bevölkerung. Leticia Toj von der Gesundheitsvereinigung Rxiin Tinamit in Sololá, wies darauf hin, dass der Betreuungsmangel zum einen an den fehlenden Geldern liege, um diese den lokalen Gesundheitszentren zukommen zu lassen. Gleichzeitig gibt es aber selbst von diesen Einrichtungen in den ländlichen Gegenden zu wenige. Dazu kommt in den meisten Fällen, dass keine DolmetscherInnen zugegen sind und die Behandlung nicht den kulturellen Gepflogenheiten der Patientinnen entspricht. "Wir dürfen nicht zulassen, dass noch mehr Frauen sterben, wenn sie gebären und es in 90% der Fälle zu verhindern wäre", appelliert Toj und fordert mehr Gelder für Gesundheitsprogramme, die an die indigene Kultur angepasst sind. Das Gesundheitsministerium ist sich seiner Schwächen durchaus bewusst. Nur 10% seines Personals spreche eine Maya-Sprache. Nach oben |
Rosana Cifuentes, Vorsitzende der Vereinigung der Medizinerinnen, forderte die Exekutive auf, die Muttersterblichkeit im Land zum nationalen Notstand zu deklarieren. In vielen Krankenhäusern gäbe es weder spezielle Medikamente noch ausgebildetes Personal, um Notfälle bei Geburten zu betreuen. Ein weiteres Problem sei der Zugang zu Methoden der Familienplanung, so Cifuentes. Immer noch steht die Billigung des Reglements aus, dass seit der Verabschiedung des Gesetz zum Universalen und gleichberechtigten Zugang zu Dienstleistungen der Familienplanung im Mai 2006 auf seine Umsetzung wartet (siehe ¡Fijáte! 359). |
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