Der Regen hält an und sorgt für Zerstörung
Fijáte 415 vom 30. Juli 2008, Artikel 4, Seite 5
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Der Regen hält an und sorgt für Zerstörung
Guatemala, 27. Juli. Genaue Zahlen über Tote und Vermisste, sowie beschädigte und auch völlig zerstörte Wohnhäuser gibt es noch nicht, doch sind mehr als die Hälfte aller Departements stark betroffen von den anhaltenden und starken Regenfällen, die seit Ende Mai an der Tagesordnung sind (¡Fijáte! 411). Zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten und haben Dutzende von Wohnhäusern, Brücken und Personen mit sich gerissen. Viele Berghänge sind inzwischen vollgesogen mit Wasser, so dass die Gefahr von Erdrutschen gross ist. Hunderte von Dörfern sind abgeschnitten von jeglicher Versorgung und Kommunikation. Nicht instand gehaltene Dränagen und der beinahe unkontrollierte Holzschlag führen zur Risikoerhöhung, nicht zu reden von allein in der Hauptstadt 150 von 450 Ansiedlungen in gefährdeten Gebieten. So sind auf der zentralen Müllhalde in der hauptstädtischen Zone 3 innerhalb von 35 Tagen bei zwei Erdrutschen 10 Menschen getötet worden, 27 gelten noch als vermisst. Die staatliche Koordinationsstelle zur Katastrophenvorsorge (CONRED) kommt kaum mit den Aufräumarbeiten auf verschütteten Strassen hinterher. Zudem wurden just jetzt rund 80% der laufenden Strassenbauarbeiten gestoppt, da das zuständige Strassenbauamt COVIAL tief in Schulden gegenüber unter Vertrag genommenen Firmen steckt. Gerade hat das Erziehungsministerium bekannt gegeben, dass der Winter die prekäre Situation von mindestens 161 Schulgebäuden zugespitzt hat, die dringend einer Reparatur bedürfen. An anderen Orten dienen die Schulen wie während des Tropensturms Stan im Oktober 2005 als Notunterkünfte für evakuierte Familien und Personen. Bereits seit Juni wird es den Lehrenden überlassen, an Ort und Stelle zu entscheiden, ob der Unterricht stattfindet oder nicht. Nach oben |
Präsident Colom hat zwar die gelbe Alarmstufe ausgerufen, die zum einen eine erhöhte Aufmerksamkeit der Autoritäten zusichern, zum anderen durch Aufhebung von normalerweise geltenden Ausschreibungsverpflichtungen von staatlichen Baumassnahmen, den Wiederaufbau beschleunigen soll. Doch laut entsprechender Nachrichten in der Presse warten die meisten Betroffenen trotz gross angekündigter Hilfe zum Teil bereits wochenlang auf Unterstützung. Die derzeit gemessenen Wassermassen wurden in den letzten Jahren eher im September registriert. Und im Moment ist nicht abzusehen, bis wann die Regenzeit in dieser Form anhalten wird. |
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