Geschlechtliche Gehaltsdifferenz in Guatemala am grössten
Fijáte 418 vom 10. September 2008, Artikel 7, Seite 6
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Geschlechtliche Gehaltsdifferenz in Guatemala am grössten
Santiago de Chile, 01. Sept. Guatemala ist eines der Länder mit der grössten Einkommenskluft zwischen Frauen und Männern, stellte jetzt eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) fest. Weltweit verdienen Frauen im Schnitt 78% des Gehaltes, das Männer für die gleiche Arbeit bekommen, auch wenn die Frauen besser qualifiziert sind. Die ILO erklärte auf dem Seminar "Gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit" die Kluft vor allem mit der ungleichen Verteilung von häuslicher Arbeit und der Konzentration von Frauen in instabilen Arbeitsverhältnissen, mit weniger Verantwortung betraut, oft im Teilzeitjob. Die grössten Gehaltsunterschiede in Lateinamerika finden sich in Guatemala, wo Frauen gerade einmal 58% von dem Gehalt bekommen, das Männer verdienen, es folgen Mexiko und Bolivien gleichauf mit 63% und Brasilien mit 67%. Etwas geringer sind die Differenzen in Nicaragua (69%), Uruguay (71%), der Dominikanischen Republik (72%), Ecuador (73%), Costa Rica (75%), Kolumbien (75%), El Salvador (77%), Panama (78%), Venezuela (79%) und schliesslich Honduras mit 81%. Nach oben |
Auch wenn die meisten Länder die grundlegende ILO-Konvention 100 ratifiziert haben, in der von gleichem Lohn für gleiche Arbeit die Rede ist, sind bislang weder angemessene Gesetze zu ihrer Implementierung noch Mechanismen aufgestellt worden, die ihre Erfüllung absichern könnten. In Guatemala, so gibt die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) bekannt, sind 77% der arbeitenden Frauen im informellen Sektor beschäftigt, was für sie ob der prekären Beschäftigungssituation im Land trotz dem Fehlen von Lohnzusatzleistungen, bezahltem Urlaub und Sozialversicherung wenig Alternativen bietet. Dazu kommen gerade im informellen Sektor die oft unmenschlichen Arbeitsbedingungen und die Arbeitsgesetze selbst, die die Ungleichheit nicht nur in Gehaltsfragen festigen. |
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