UNICEF-Zahlen für Guatemala
Fijáte 407 vom 09. April 2008, Artikel 6, Seite 5
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UNICEF-Zahlen für Guatemala
Guatemala, 02.April. Mit seinem aktuell vorgelegten Bericht "Kindheit in Zahlen" will UNICEF einmal mehr auf die prekäre Situation aufmerksam machen, in der die Mädchen und Jungen in Guatemala leben. Das Resümee: die entsprechenden Ziele des Millenniums bis 2015 werden hier ziemlich sicher nicht erreicht. Zwar weist der UNICEF-Repräsentant für Guatemala, Manuel Manrique, darauf hin, dass die vorgelegten Daten nicht dazu führen sollen den Mut zu verlieren und bei der Erkenntnis zu verharren, dass die Kinder in einer besonderen Situation der Verletzbarkeit leben, stattdessen sollten Aktionen gefördert werden und die Zuständigen sich dazu verpflichten, Lösungen zu suchen. Doch allein die konkreten Beobachtungen in zweien der untersuchten Bereiche lassen nicht kalt, auch wenn sie schon von lokalen Organisationen immer wieder aufs Tapet gebracht wurden: Demnach ist Guatemala in Lateinamerika das Land mit der höchsten chronischen Unterernährung bei Kindern, weltweit liegt es damit an sechster Stelle. Betroffen sind 49% der guatemaltekischen Mädchen und Jungen. Auf kontinentaler Ebene folgen ihm Honduras mit 29%, Bolivien mit 27% und Ecuador mit 26%. In Costa Rica als Gegenpol sind immerhin 6% der Kinder betroffen. Nach oben |
Das andere bei der Präsentation hervorgehobene Thema ist die herrschende Gewalt. Manrique unterstrich dabei, dass die Kinder schlicht der vulnerabelste Sektor der Gesellschaft diesbezüglich sind, da sie sich nicht verteidigen und oftmals nicht erfassen können, was um sie herum geschieht. Sie sind unschuldige Opfer, die zwischen die Fronten geraten oder auch "nur" eine verlorene Kugel abbekommen. So letzte Woche noch, als Unbekannte aus einem fahrenden Auto auf ein Paar schossen, dabei die Frau von einer Kugel verletzt und ihre zwei Monate alte Tochter tödlich getroffen wurde. Es sei dringend nötig, so der UNICEF-Repräsentant, Instrumente der Gewaltprävention voranzutreiben und zu stärken, angefangen bei den Menschenrechten der Kindheit und Projekten, die nicht erst mit den Jugendlichen durchgeführt werden, die bereits in der Gewaltspirale verwickelt sind, sondern von der frühesten Erziehung an, um Werte eines friedlichen Miteinander zu fördern. Der Bericht soll sowohl der Regierung als auch der Gesellschaft als Grundlage dienen und als Abbild der Wirklichkeit, um realitätsnahe Entscheidungen zu treffen und der Problematik die nötige Priorität und Bedeutung zuzumessen, schliesst Manrique. |
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