Versuch einer Pünktlichkeitslektion
Fijáte 430 vom 11. März 2009, Artikel 3, Seite 3
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Versuch einer Pünktlichkeitslektion
Guatemala, 06. März. Am letzten Donnerstag suspendierte der Kongresspräsident Roberto Alejos kurzentschlossen die Plenarsitzung, die für 9 Uhr angesetzt war, nachdem 40 Minuten später nur 27 von den insgesamt 158 Abgeordneten im Saal waren. Die, die später kamen, fanden noch nicht einmal die Angestellten vor, die für die Anwesenheitskontrolle zuständig sind. Die Reaktionen waren geteilt, die einen applaudierten, die anderen kritisierten. "Wir sind schon darum gebeten worden, pünktlich zu erscheinen, aber die, die am meisten daran interessiert sein sollten, damit die Gesetzesverabschiedung vorangeht - die Leute von der Regierungspartei - kommen auch später. Es ist schon zur Gewohnheit geworden, dass die Sitzungen nach 11 beginnen", erklärt Roxana Baldetti, Fraktionschefin der Patriotischen Partei. "Hoffentlich werden wir ab jetzt pünktlich sein. Wir kommen immer später, weil wir eben wissen, dass die Sitzungen nie zur angesetzten Zeit beginnen, aber wenn der Vorstand mit gutem Beispiel vorangeht, werden auch wir früh dasein", versichert Luis Contreras, Chef der Fraktion Guatemala beim Vorfinden des leeren Saales. Efraín Ríos Montt, Abgeordneter der Republikanischen Front Guatemala, der selbst 20 Jahre dem Kongress vorsass, verwies derweil aufs Kleingedruckte: Die Entscheidung sei nicht angemessen gewesen, denn es habe kein Minimalquorum gegeben. Es hätten 40 Abgeordnete dasein müssen, um eine Sitzung eröffnen und dann auch wieder schliessen zu können, wären aus ihnen nicht 80 geworden. Nach oben |
Angesichts dieses "technischen Fehlers", den auch Alejos anerkennt, muss er seinen Plan einer administrativen Massnahme kippen, das Gehalt für diesen "Sitzungstag" den Abgeordneten zu streichen. |
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