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Wer ist Emeterio Pérez? - Und weshalb es die Goldcorp Inc. Shareholder und Investoren wissen sollten

Fijáte 431 vom 25. März 2009, Artikel 1, Seite 1

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Wer ist Emeterio Pérez? - Und weshalb es die Goldcorp Inc. Shareholder und Investoren wissen sollten

Es ist nicht so, dass sich die kanadische Regierung und Goldcorp nicht um die Klagen über Schäden und VGMenschenrechtsverletzungenNF kümmerten. Viel schlimmer. Werden sie unter Druck gesetzt, negieren sie jeglichen Wahrheitsgehalt der Reporte, Studien, Artikel und Eilaktionen. Die Mine führt ihre Tätigkeit unter grösstmöglicher Auslastung weiter, befindet sich doch der Goldpreis in einer Höchstpreisphase.

Einschub

Im November 2008 unterzeichneten 140 Einzelpersonen und Organisationen einen 14seitigen Bericht (http://www.rightsaction.org/urgent_com/Canada_Goldcorp_Guate_111208.html), der an die neue kanadische Botschafterin in Guatemala, Leeann McKechnie, geschickt wurde. Im Folgenden eine Kurzfassung:

"Das guatemaltekische Ministerium für Energie und Minen vergab im November 2003 an die Firma VGGlamis GoldNF eine Lizenz, um im Marlin-Projekt in VGSan MarcosNF im Tagebau und unter Einsatz von Zyanid Gold abzubauen. Diese Lizenzvergabe verletzte gemäss dem VGArtikel 169NF der VGILONF-Konvention die Mitbestimmungsrechte der dort lebenden Maya-Bevölkerung. Goldcorp und seine Shareholder profitieren von diesem rechtlichen Vakuum.

Die Konsequenzen dieser fundamentalen und weiterhin bestehenden Menschenrechtsverletzungen sind:

Stillstehende Entwicklung: Bevor Goldcorp in die Gegend kam, war die dort lebende Mayabevölkerung bereits geschwächt durch chronische VGArmutNF und das Erbe des bewaffneten Konflikts. Das westliche Hochland Guatemalas war während der 80er Jahre stark vom Krieg gebeutelt. Goldcorp nützte diese Schwäche aus und beraubte die betroffenen Gemeinden der Möglichkeit, sich in ihrem eigenen Tempo und mittels ihrer eigenen Mechanismen zu erholen und ihre Organisationen und Führungspersönlichkeiten zu stärken, so wie es die VGFriedensabkommenNF von 1996 festhalten.

In Verletzung von Wort und Geist dieser Abkommen offerierte Goldcorp individuelle Angebote (Arbeit und Land) statt kollektive Entscheidungsfindung, privatisierte soziale Hilfe statt öffentliche und kollektive Aneignung eines Entwicklungsprozesses.

Grosse Risiken: Die Einflüsse auf die Umwelt, Gesundheit, das soziale und kulturelle Leben durch das Marlin-Projekt wurden nicht offengelegt und deshalb von der lokalen Bevölkerung nicht wahrgenommen, bevor Goldcorps Vorgänger Glamis Gold Inc. im Jahr 2003 die Nutzungslizenz erteilt wurde. Unabhängige Umweltverträglichkeitsprüfungen haben die hohen Risiken aufgezeigt, welche die Goldgewinnung durch Zyanidbäder bedeuten. Unabhängig davon und nur am Profit der Mine interessiert, konnten die Öffentlichkeitskampagnen von Glamis Gold Inc. die Glaubwürdigkeit nicht erhöhen, die durch eine falsche Politik des Staates verspielt wurde: Die Konsultation der indigenen Bevölkerung, um mit ihnen Bedingungen auszuhandeln, unter denen sie eine Präsenz des Minenunternehmens akzeptieren würden.

Konflikt und Kriminalisierung des Widerstands: Die Gemeinden und Familien sind gespalten. Arme Haushalte, Männer und Frauen, die von der Hand in den Mund leben, werden von den Sicherheitskräften des Minenunternehmens eingeschüchtert. Die Polizeipräsenz und die damit einhergehende Gewalt erinnern an die Zeiten des internen bewaffneten Konflikts.

Nur eine gut gemeinte Suspendierung aller Tätigkeiten, gefolgt von Massnahmen in Übereinstimmung mit der guatemaltekischen VGVerfassungNF und internationalen Verpflichtungen, könnte aus der bestehenden Pattsituation führen. Scheitert dies, werden weitere Gewalttaten riskiert. Die Verfolgung von ganzen Maya-Gemeinden ist ein Anzeichen von staatlicher Kriminalisierung von Gemeindewiderstand und dem Kampf um die kommunalen Rechte."

Dieser Bericht wurde der kanadischen Botschafterin überreicht, da dieses Land von Ottawa bis zur Botschaft in Guatemala ein unhinterfragter Unterstützer der kanadischen VGMinenunternehmenNF in Guatemala ist. Die Botschaft hat bisher nicht geantwortet.


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