GewerkschafterInnen beantragen politisches Asyl
Fijáte 196 vom 20. Okt. 1999, Artikel 11, Seite 6
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GewerkschafterInnen beantragen politisches Asyl
Guatemala, 19. Oktober. Die Probleme, welche durch die Entlassung von 897 ArbeiterInnen auf den Plantagen des Bananenmultis BANDEGUA ausgelöst wurden, verschlimmern sich. Aus Protest gegen die Entlassung ihrer KollegInnen, rief die Gewerkschaft der PlantagenarbeiterInnen (SITRABI) zu Strassenbesetzungen und anderen Aktionen auf. Die Geschäftsleute und Transportunternehmen von Morales, Izabal, befürchten, durch eine mögliche Einstellung der Produktion auf den Fincas von BANDEGUA den Rückgang ihrer eigenen Geschäfte. Sie zwangen 22 Personen des Kaders der Gewerkschaft zu einem notariell beglaubtigten, kollektiven Rücktritt. Ein Sprecher der Geschäftsleute betonte, sie hätten "als organisierte Bevölkerung Morales" aus Eigeninitiative gehandelt, BANDEGUA hätte damit nichts zu tun. Der Arbeitsminister, Luis Linares bezeichnete diesen erzwungenen Rücktritt als illegal. Ein Rücktritt sei nur rechtsgültig, wenn er vor die Versammlung der Gewerkschaft gebracht werde, meinte Linares. José Pinzón, Vertreter der Allgemeinen ArbeiterInnenzentrale Guatemalas (CGTG) informiert, die GewerkschafterInnen hätten von den Geschäftsleuten von Morales Todesdrohungen erhalten, um so ihren Rücktritt zu erzwingen. Die 22 GewerkschaftsführerInnen haben in Kanada um politisches Asyl angefragt. Nach oben |
Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Ricardo Villanueva, beschuldigt die GewerkschafterInnen, eine Verfolgung seitens BANDEGUA vorzugeben und sich als Opfer hinzustellen. Villa-nueva betonte, BANDEGUA gehe es nicht darum, die Produktion in der Region ganz einzustellen, doch sie wollten ihre Kosten um 30% senken, was sich natürlich in gleichem Masse auf das Personal auswirke. Der Sprecher der Mission der Vereinten Nationen für Guatemala (MINUGUA), Bertrand De la Grange, teilte mit, VertreterInnen ausländischer Gewerkschaften seien nach Guatemala gereist, um sich ein Bild der Situation vor Ort zu machen. |
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