Kleine und mittlere Unternehmen verbuchen Verluste
Fijáte 218 vom 13. Sept. 2000, Artikel 7, Seite 5
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Kleine und mittlere Unternehmen verbuchen Verluste
Guatemala, 29. Aug. Die Vereinigung der kleinen und mittleren Unternehmen (FEPYME), informierte, dass der Verkauf in ihrem Sektor um 66% zurückgegangen sei. 30% der Unternehmen musste Personal entlassen, 400 Firmen haben im Laufe dieses Jahres den Betrieb eingestellt und insgesamt 250'000 ArbeiterInnen entlassen. Dies als Konsequenz der wirtschaftlichen Situation. Laut Julio Reyes, Direktor der Vereinigung, ist die effektive Anzahl betroffener Unternehmer und ArbeiterInnen weitaus grösser. Er rechnet damit, dass es in Guatemala insgesamt 65'000 Unternehmen gibt, die dem Sektor 'kleine und mittlere Unternehmen' angehören, jedoch nicht FEPYME anschlossen sind. Dass es gerade diesen Sektor trifft, scheint symptomatisch zu sein für die Finanzpolitik, die makroökonomische Stabilität auf Kosten der flüssigen Mittel der Banken betreibt. Dies hat zur Folge, dass die Zinsen für Bankkredite extrem hoch sind, wobei gerade kleine und mittlere Unternehmen oftmals auf solche Kredite angewiesen wären. Laut Reyes müssen mit dem Finanzabkommen klare Zeichen gesetzt werden, die das Vertrauen in die guatemaltekische Wirtschaft wieder stärken. Noch dringender ist für ihn eine Zins- und Steuererleichterung für seinen Sektor. Dieser Realität gegenüber verschliessen sich die Herren Vizepräsident, Finanzminister und Präsident der Finanzkommission gänzlich. Während auf der einen Seite ArbeiterInnen entlassen werden, spricht Vizepräsident Juan Francisco Reyes López davon, dass im Falle einer Erhöhung der Mehrwertsteuer, wie sie das Finanzabkommen vorsieht, auch die Gehälter der ArbeitnehmerInnen um mindestens 6%, besser noch um 15%, erhöht werden sollen. Während auf der einen Seite massenhaft kleine und mittlere Unternehmen geschlossen werden, streitet Finanzminister Eduardo Weymann ab, dass das Land in einer Finanzkrise steckt. Und während auf der einen Seite die Banken nicht flüssig sind, um den Unternehmen Kredite zu gewähren, besteht der Präsident der Finanzkommission, Lizardo Sosa, darauf, die Verluste der Nationalbank nicht 'Verluste', sondern 'Finanzgeschäfte' zu nennen. Nach oben |
"Wo leben die drei Herren?" fragte sich da zu Recht ein Kolumnist der Tageszeitung Siglo XXI. |
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