Keine Migrationspolizei!
Fijáte 265 vom 31. Juli 2002, Artikel 10, Seite 6
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Keine Migrationspolizei!
Guatemala, 18. Juli. "Die Schaffung einer nationalen Migrationspolizei, die den guatemaltekischen und zentralamerikanischen "Migrationsfluss" Richtung Norden kontrollieren soll, ist eine weitere Strategie der USA im Rahmen ihrer Terrorismusbekämpfung und insofern eine Menschenrechtsverletzung". Diese Meinung vertritt Pfarrer Mauro Verzeletti, Direktor der Diözese für menschliche Mobilität der guatemaltekischen Bischofskonferenz und reagiert damit auf eine Ankündigung des Innenministeriums, eine Spezialpolizei für die Bekämpfung der "illegalen" Migration zu schaffen. Viel wichtiger scheint Verzeletti die Gründung einer Instanz, die an den Grenzen Tecún Umán und El Carmen die häufig durch Angehörige der Zivilen Nationalpolizei (PNC) begangenen Menschenrechtsverletzungen verhindert, bzw. aufklärt. Die Menschenrechtsabteilung des Haus des Migranten in Tecún Umán erhält täglich Anzeigen über Autoritätsmissbrauch seitens der Migrationsbörde und der Polizei bei Deportationen. Häufig werden auch Polizeikontrollen auf den Strassen zur Grenze durchgeführt, und die Leuten müssen Schmiergelder bezahlen, damit sie überhaupt bis zur Grenze durchgelassen werden. Die Leute emigrieren in den Norden auf der Suche nach alternativen Lebenseinkommen, meinte Pfarrer Vertilezzi, anstatt mit Repression gegen sie vorzugehen würden die Regierungen besser daran tun, die wirtschaftliche Lage in den Herkunftsländern zu verbessern, damit die Leute Arbeit hätten und ein würdevolles Leben führen könnten. Nach oben |
MigrantInnenorganisationen berichten, dass täglich rund 350 Personen aus Mexiko deportiert werden und oft ohne Geld und in schlechten gesundheitlichen Konditionen im guatemaltekischen Grenzort El Carmen hängen bleiben. Rund ein Viertel dieser Personen seinen GuatemaltekInnen, der Rest komme hauptsächlich aus El Salvador und Nicaragua. |
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