Verschwundene "gefunden"
Fijáte 268 vom 11. Sept. 2002, Artikel 4, Seite 4
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Verschwundene "gefunden"
Guatemala, 23. Aug. Von insgesamt 14 Personen, die während dem Krieg verschwunden sind und deren Namen in einem in den USA freigegebenen geheimen Dokument der US-Geheimdienste aufgelistet sind, konnte der Aufenthaltsort ausgemacht werden. Das Dossier kauften US-amerikanische Menschenrechtsorganisationen von einem niederrangigen Offizier der guatemaltekischen Armee. Am 20. Mai 1999 veröffentlichten sie eine Liste mit den Namen von rund 180 StudentInnen- und GewerkschaftsführerInnen sowie Gueriller@s, die in der Zeit zwischen 1983 und 1985 unter der durch einen Putsch an die Macht gekommenen Regierung von General Oscar Humberto Mejía Víctores verschwunden waren. Das Dokument enthielt die Namen, Adressen, Pseudonyme und Passnummern der verschwundenen Personen und je den Vermerk, ob sie ermordet wurden oder nicht. In Guatemala erhielt das Dokument den Namen "Todesdossier" (siehe ¡Fijáte! 186). Mit Hilfe der Gruppe gegenseitiger Hilfe (GAM) konnte die guatemaltekische Staatsanwaltschaft nun 14 dieser Personen ausfindig machen. Die meisten wurden tatsächlich während des Krieges entführt und aus unterschiedlichen Gründen wieder freigelassen, worauf sie sich entschieden, ins Exil zu gehen. Laut Mario Polanco vom GAM leben heute die meisten in Kanada, wollen aber, dass weder ihre Namen noch ihre Aufenthaltsorte in der Öffentlichkeit bekannt werden, da sie immer noch Repressalien gegen sich oder in Guatemala lebende Familienangehörige befürchten. Nach oben |
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