Cerigua präsentiert Studie über Frauen in den Medien
Fijáte 292 vom 27. August 2003, Artikel 6, Seite 5
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Cerigua präsentiert Studie über Frauen in den Medien
Guatemala, 13. Aug. Die guatemaltekischen Massenmedien spiegeln in Nichts die vielfältigen Rollen wider, die Frauen in der Gesellschaft spielen und legen keinen Wert darauf, was Frauen sagen oder machen. Zu diesem Schluss kommt die Studie ,,Die Präsenz von Frauen in den Medien", welche die Nachrichtenagentur CERIGUA anlässlich ihres zwanzigsten Jubiläums vorstellte. Untersucht wurden die wichtigsten Tageszeitungen, Radio- und Fernsehstationen in der Zeit von August 2002 bis Juli 2003. Die häufigsten Themen in diesen Medien gehören in die Rubrik ,,Unfälle und Verbrechen" (1'389 Meldungen), ,,Meinungsumfragen" (1054), ,,soziale Entwicklung" (604) und ,,Justiz" (263), während sich nur 140 Meldungen explizit mit der Geschlechterfrage befassten. In den insgesamt 5'387 Nachrichten, in denen Frauen Protagonistinnen waren (nicht untersucht wurden Werbung, LeserInnenbriefe, Beilagen und internationale Meldungen), werden sie 1182 mal als Opfer dargestellt, 684 mal als Hausfrauen/Mütter und 644 mal als ,,gewöhnliche" Bürgerinnen. Am wenigsten erwähnt wurden Frauen in Zusammenhang mit Arbeit und Politik. In der Mehrheit sind es kurze Artikel, in denen Frauen als Hauptpersonen vorkommen. Inhaltlich übertreffen die Radios in ihrer Berichterstattung über Frauen die Print- und visuellen Medien. Die Meldungen über Frauen machen bloss 2,6% aller Nachrichten aus, was laut CERIGUA beweist, dass in der Öffentlichkeit kein Interesse an den Lebensrealitäten und Forderungen von Frauen besteht. Im Gegensatz zu dieser tristen Statistik hat CERIGUA selber in der gleichen Zeitspanne monatlich rund 425 Meldungen veröffentlicht, wovon in durchschnittlich 56 (13%) Frauen die Protagonistinnen waren. Bereits seit Januar 2002 führt CERIGUA eine Untersuchung der Berichterstattung über die Ermordung von Frauen in der Hauptstadt durch. Laut Presse wurde die Mehrheit dieser Frauen mit Schusswaffen getötet. Die gewalttätigsten Monate waren September und Dezember 2002 mit 22 bzw. 21 Frauenmorden. Viele der Frauen wurden vor der Ermordung vergewaltigt. Entgegen der allgemein verbreiteten Meinung, dass es bei den Morden an Frauen in erster Linie um interne Abrechnungen von maras geht, die der Kontrolle der Regierung und der Polizei entglitten sind, zeigt die Untersuchung von CERIGUA, dass vergleichsweise viele Frauen bei Überfällen auf städtische und Überlandbusse ermordet werden. Nach oben |
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