,,Wir sind Menschen und haben Rechte"
Fijáte 314 vom 14. Juli 2004, Artikel 6, Seite 5
Original-PDF 314 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte
,,Wir sind Menschen und haben Rechte"
Guatemala, 5. Juli. Unter diesem Namen startete die BürgerInnenkoordination für sexuelle Vielfalt (CCDS) eine Kampagne, deren Ziel es ist, die Bevölkerung über die zivilen und juristischen Rechte von homo-, bi- und transsexuellen Menschen zu sensibilisieren. Gemäss Claudia Acevedo von der CCDS sind diese Personen einer ständigen Diskriminierung auf der sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Ebene ausgesetzt, und werden von der Bevölkerung, den staatlichen Institutionen und der Privatwirtschaft marginalisiert. Dazu kommt die körperliche Misshandlung bis hin zur gezielten Ermordung von Homo-, Bioder Transsexuellen. Im Verlaufe dieses Jahres wurden 18 Morde an Transvestiten registriert, im gesamten letzten Jahr waren es 20. Vielfach werden Personen, die sexuelle Vielfalt leben, von der eigenen Familie verleugnet oder ausgestossen, sie sind in den Schulen und den religiösen Gemeinschaften sowie vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Ursache für diese Diskriminierung ist laut Acevedo die Fehlinformation über die Lebensrealitäten dieser Menschen, die von den Medien und vom Erziehungssystem verbreitet werden, ebenso die Ignoranz der Gesellschaft, die im ,,anderen" eine Gefahr sieht. Fortsetzung S. 6 Ziel der Kampagne ist es ausserdem, Menschen, die sexuelle Vielfalt leben, sichtbar zu machen und aufzuzeigen, dass ihre Erfahrungen, Sicht- und Lebensweisen eine Bereicherung für die guatemaltekische Gesellschaft darstellen könnten. Die CCDS will eine Justizreform erreichen, welche die Rechte der sexuell vielfältigen Menschen schützt und will der Legislative im August eine entsprechende Gesetzesinitiative vorlegen. Dieses Gesetz gegen die Diskriminierung wegen sexueller Orientierung soll mithelfen, die Morde an Schwulen und Lesben, an Transvestiten und Transsexuellen zu verringern, ebenso wie die Selbstmorde von Jugendlichen, die von ihren Familien wegen ihrer sexuellen Orientierung nicht akzeptiert werden. Zur Lancierung der Kampagne und anlässlich des Internationalen Tags der sexuellen Vielfalt startete die CCDS diverse Aktivitäten, unter anderem einen Lesben-Schwulen-Filmzyklus sowie eine Kulturnacht und die Teilnahme an der traditionellen Schwulen-Lesben-Demo am Christopher-Street-Day vom 26. Juni, der in Guatemala zum fünften Mal mit einer farbenfrohen Karawane durch die Innenstadt gefeiert wurde. Am 5. Juli wurde ein Homosexueller in seinem Hotelzimmer in der Zone 1 ermordet aufgefunden. Er war ein Vertreter der guatemaltekischen Schwulenbewegung und Mitorganisator der Demonstration vom 26. Juni. Nach oben |
Original-PDF 314 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte