Aktionen gegen Gewalt
Fijáte 314 vom 14. Juli 2004, Artikel 5, Seite 5
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Aktionen gegen Gewalt
Guatemala, 4. Juli. Überfälle auf öffentliche Transportmittel, Mord und Gewalt dürfen nicht zu einem Bestandteil des täglichen Lebens werden. Dieser Meinung ist Sergio Morales, Leiter der Ombudsstelle für Menschenrechte (PDH) und will in diesen Tagen offiziell eine Front gegen die Gewalt gründen. Ziel dieser Initiative ist, die Bevölkerung zu organisieren und motivieren, dass sie sich mit gewaltfreien Aktionen gegen die Gewalt wendet und auf die Regierung dahingehend Druck ausübt, dass diese eine Verbesserung der öffentlichen Sicherheit garantiert. ,,Wir wollen die Leute auf die Dynamik der Gewalt sensibilisieren und eine soziale Alternative von Widerstand gegen diese Gewaltspirale promovieren". Als Teil der Kampagne will die PDH auch eine ,,Megademonstration" in der Hauptstadt organisieren, zu der alle Leute eingeladen sind, die ein Zeichen gegen die Gewalt setzen wollen. Die Front gegen Gewalt will aber nicht nur die Bevölkerung sensibilisieren, sondern auch Lobbyarbeit auf Regierungsebene betreiben sowie konkrete Vorschläge zur Gewalteindämmung zu Händen von Präsident Berger, dem Sicherheitsrat (CAS) und der Staatsanwaltschaft einreichen. Ihre Mitarbeit bei der Front haben bisher die katholische und die evangelische Kirche, verschiedene Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und StudentInnenvereinigungen zugesichert. Iduvina Hernández, Mitglied des CAS, begrüsste die Initiative. Es sei ein Recht der BürgerInnen, von der Regierung die Garantie ihrer Sicherheit zu verlangen. Weiter unterstützten solche Aktionen auch die Position und die Standpunkte des CAS, meinte Hernández. Nach oben |
Auch Innenminister Arturo Soto zeigte sich begeistert über die Gründung der Front gegen Gewalt. Muss er wohl fast, musste er doch am 8. Juli während mehr als sechs Stunden den Kongressmitgliedern der Nationalen Revolutionären Einheit Guatemalas (URNG) Rede und Antwort stehen, um über die Massnahmen Auskunft zu geben, die er als verantwortlicher Minister unternommen hat. Offenbar beharrte Soto auf seiner Meinung, die Gewaltstatistik sei im Jahr 2004 zurückgegangen. Eine spektakuläre Aktion gegen die Gewalt hingegen plant der Karikaturist Werner García für den 21. Juli: Er will eine einen Kilometer lange Papierrolle während drei Tagen mit Bildern gegen die Gewalt bemalen bzw. bemalen lassen. Eingeladen zum Mitmalen ist jedermann. Unterstützt wird die Aktion von der Stadtverwaltung und der Fakultät für Architektur der Universität San Carlos. García startete bereits im April ähnliche Aktionen, indem er eine Toilettenpapierrolle bemalte mit dem Ziel, ins Guinessbuch der Rekorde kommen wollte. Diese Idee verfolgt er mit seiner neuesten Aktion jedoch nicht, sondern er will vor allem junge Leute dazu motivieren, ein Gefühl der Solidarität für die Opfer von Gewalt zu entwickeln und sie zu einem aktiven Widerstand gegen die Gewalt animieren. |
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