Weissgewaschen
Fijáte 314 vom 14. Juli 2004, Artikel 8, Seite 6
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Weissgewaschen
Paris, 2. Juli. Guatemala wurde von der ,,schwarzen Liste" der nichtkooperierenden Länder bei der Bekämpfung der internationalen Geldwäscherei gestrichen. Dies entschied die Finanzermittlungsgr uppe (Financial Action Task Force FATF/GAFI) bei ihrer diesjährigen Versammlung. Neben Guatemala befanden sich auf der schwarzen Liste klassische Geldwaschstaaten wie die Cook Islands und Myanmar, sowie Länder wie Indonesien, die Philippinen und Nigeria. Die GAFI existiert seit 1989, ihr Sekretariat ist der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD in Paris angegliedert. Guatemala befand sich seit 1999 auf der ,,schwarzen Liste" und wird offenbar auch jetzt, nachdem es davon gestrichen ist, unter aufmerksamer Beobachtung stehen. Gemäss Douglas Borja von der Verwaltungsbehörde der guatemaltekischen Banken (SB) könne Guatemala als ein Vorbild genommen werden in Sachen Bekämpfung der Geldwäsche. Man erhofft sich, mit der Streichung von der Liste das internationale Ansehen zu verbessern, günstigere Bedingungen, vor allem bei Zinsen von Darlehen, aushandeln können und generell attraktiver zu werden für ausländische Investitionen. Borja gehe es aber nicht nur darum, von der Liste gestrichen zu werden, sondern auch darum, effektiv etwas gegen das ,,Übel" der Geldwäsche zu tun. Ins selbe Horn stösst Finanzministerin Antonieta de Bonilla, die bei einer Pressekonferenz erklärte, die guatemaltekische Regierung werde auch in Zukunft alles tun, um Transparenz in Geldgeschäften zu garantieren und Korruption und Geldwäsche zu bekämpfen. Allgemein geht man davon aus, dass der ,,Erfolg" der Regierung von Oscar Berger anzurechnen ist, der als eine seiner ersten Amtshandlungen die Verfolgung einiger offensichtlicher Korruptionsfälle veranlasste. Aktuell sitzen verschiedene Ex-Funktionäre der vorherigen Regierung im Gefängnis, angeklagt der Geldwäsche, während andere, wie z.B. der ehemalige Präsident Alfonso Portillo oder der ehemalige Chef der Steuerbehörde (SAT), Marco Tulio Abadío, vor der Justiz flüchtig sind. Nach oben |
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