¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Listen von Bedürfnissen
Fijáte 403 vom 06. Feb. 2008, Artikel 7, Seite 6
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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Listen von Bedürfnissen
Schon ist die Weihnachtszeit, vollbeladen mit Emotionen und Lärm wie jene camionetas vom Busbahnhof, vorbei und hinterlässt nur schwarzen Rauch und Nostalgie. Es ist zwar erst ein Monat vergangen seit Weihnachten, aber schon liegt es bereits weit entfernt. Doch etwas geht weiter, etwas, das mit unserem Leben zu tun hat, das uns aufgedrängt wird, das wir uns aufzwingen lassen. In den Weihnachtstagen von heute, die unter der Kontrolle der Marketing-HexenmeisterInnen stehen, sehen wir uns mitgerissen in einem Karneval von eingeredeten Wünschen, die zufrieden zu stellen sind. Wunschlisten werden erstellt, empfunden als Bedürfnisse, um sie dem Weihnachtsmann zu schicken. Es sind die Wünsche, die die Firmen wollen, dass wir sie wünschen.
Nur ist das Angebotspaket des Präsidenten bereits vor dieser Bedürfnisklärung geschnürt: Er will die Abdeckung in den Bereichen Bildung und Entsprechend antwortete ein US-amerikanischer Handelsbeauftragter auf die Frage eines Journalisten, wonach denn diese Sozialdemokratie klinge, die Colóm gebetsmühlenartig wiederholt: "Uns interessiert ausschliesslich der freie Markt" - der ihre, wohlgemerkt. Der Rest sind Worte (in seinem Präsidentschaftsdiskurs postierte er uns alle "in die Nähe Gottes"!), Trachtenkleidung, Weihrauch, bunte Kerzen, Marimbas im Ensemble, ehrwürdige Mayas und… mit den Fingern gegessener Atol. Ich weiss, dass in diese Regierung, wie in die kürzlich abgetretene, Kameraden und Kameradinnen eingestiegen sind, die aus der revolutionären Bewegung kommen. Ich weiss auch, dass es nicht richtig ist, Verallgemeinerungen zu äussern. Es sind nicht alle gleich: die einen lassen sich kaufen um zu sehen, was sie herausbekommen und andere nehmen die Herausforderung an, um zu sehen, was sie verändern können. Aber es ist nicht in Abrede zu stellen, dass das Szenarium, das wir vor uns haben, nicht zu verstehen ist ohne die Personen, die es hinter den Kulissen in Bewegung halten: UnternehmerInnen des Bergbaus, UnternehmerInnen der Pharmaindustrie, Industrielle, Financiers, AgrarexporteurInnen, Paten verschiedener Coleur, straflose Völkermörder…, und dann noch die Geier der multinationalen Firmen und der Staaten des Nordens. Mit diesen hat Colóm eine Stunde nachdem er uns, dem Pöbel, unsere Tasse mit Atol de Elote geschenkt hat (J.M. Chacón in www. |
In dem korrekten Schweigen verbleibt derweil die Erinnerung der Maya, die Justiz gegen Völkermörder, Mafiosi und Frauenmörder, die Die Allianz der Indigenen und BäuerInnen-Gemeinden des Nordens reagieren auf den ironischen Besuch von Colóm im Ixcán mit folgenden Fragen: "Warum haben Sie den Ixcán ausgewählt, um Ihren Plan bekannt zu geben? Was steckt hinter dieser Wahl? Was sollen diese Angebote ausgerechnet hier statt an Orten, wo der Das Wortpaar "Bedürfnisse - Paternalismus" ist in Guatemala traurigerweise mehr als bekannt. Es ist nicht fern vom Doch das Volk soll allein sich selbst untergeben sein: seine Bedürfnisse identifizieren und über die Heilmittel entscheiden. Dass bloss niemand komme mit arrangierten Vorschlägen, um nach Bedürfnislisten zu fragen. |
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