Landkonflikte ohne Lösung
Fijáte 436 vom 03. Juni 2009, Artikel 6, Seite 5
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Landkonflikte ohne Lösung
Guatemala, 28. Mai. Das Komitée der BäuerInneneinheit (CUC) forderte dieser Tage die baldige und effektive Intervention des Sekretariats für Agrar-Angelegenheiten in acht Konflikten, die hunderte von Familien bedrohen. Betroffen ist die Bevölkerung der drei Departements Quiché, Izabal und Alta Verapaz, durch die das Grossstrassenbauprojekt Franja Transversal del Norte führt. VertreterInnen der Betroffenen reisten vergangene Woche in die Hauptstadt, um die sich in den letzten Monaten intensivierende Landproblematik anzuzeigen. "Die Situation auf dem Land ist nicht mehr zu ertragen", so Rafael González, Führungsperson vom CUC, der einforderte, dass juristische Ermittlungen durchgeführt werden hinsichtlich des Besitzes der in Diskussion stehenden Grundstücke. In zahlreichen Fällen sei nämlich die Gemeindeverwaltung Eigentümerin, doch wirtschaftlich mächtige Familien hätten sich das Land zu Eigen gemacht, berichtet González. Das CUC weiss von mindestens 20 weiteren Fällen von Landkonflikten. Dabei geht es meist um Schutzgebiete, Grenzstreitigkeiten und Unklarheiten hinsichtlich des Rechtsstatus. Als Beispiel der präsentierten Fälle nennt González die Finca Los Andes in der Gemeinde Suchi 3 in Puerto Barrios, Izabal. Dort wurden vor acht Jahren 123 Familien durch den vermeintlichen Besitzer des Landes vertrieben, obwohl sie mehr als 2 Millionen Quetzales an den Landfond FONTIERRAS für dieses Grundstück bezahlt hatten. Und jetzt werden sie unter Druck gesetzt und sehen keine Möglichkeit, aus ihren Schulden zu kommen, die sie für die Finca aufgenommen hatten. Nach oben |
In der Gemeinde San Pedro Cotijá, San Miguel Uspantán, Quiché, haben die BewohnerInnen indes 44´000 Quetzales für 44 Grundstücksanteile an den US-Amerikaner und Besitzer Thomas Paúl Mifsud bezahlt. Doch die Eigentumstitel wurden ihnen nicht ausgehändigt. Vielmehr werden sie der illegalen Landnahme beschuldigt. Zwar hat das CUC bereits einen Rechtsprozess in die Wege geleitet, aber dieser zeitigt bislang keine Fortschritte. |
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