guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Zeuge im Fall Bámaca ermordet

Fijáte 436 vom 03. Juni 2009, Artikel 7, Seite 6

PDF Original-PDF 436 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte

Zeuge im Fall Bámaca ermordet

250 Menschen waren damals von den Spezialkräften des Militärs, den VGKaibilesNF, umgebracht und das Dorf dem Erdboden gleichgemacht worden. 27 Jahre seit dem VGMassakerNF und 15 Jahre, seitdem das Erzbischöfliche Menschenrechtsbüro (VGODHAGNF) und die Vereinigung von Familienangehörigen von Festgenommenen-Verschwundenen in Guatemala (VGFAMDEGUANF) als Nebenklägerin eine entsprechende Klage bei der Staatsanwaltschaft eingereicht haben, sind derweil vergangen. 1996 wurde der Fall vor die VGInteramerikanische MenschenrechtskommissionNF gebracht. Diese ist die Vorinstanz des Gerichtshofes. Sie bewertet und kanalisiert die eingereichten Klagen.

Im Jahr 2000 liess sich Guatemala zwar auf eine freundschaftliche Abmachung ein, seine Verantwortung einzugestehen und die Ermittlungen, Entschädigungsleistungen gegenüber den Überlebenden und die Bestrafung der Verantwortlichen zuzusichern. Doch nichts davon ist geschehen. Stattdessen hat die Verteidigung der beschuldigten Militärs mittlerweile 35 Einsprüche erhoben, die den Strafprozess lahmgelegt haben. Im Jahr 2005 gab das VGVerfassungsgerichtNF schliesslich einem dieser Rekurse statt und annullierte sowohl die Haftbefehle sowie gemachte Geständnisse der Beteiligten an dem Massaker.

Nun nimmt sich also dieses Gericht auch des Falles 2 Erres an. Doch genauso wie die Vereinbarungen vor der Kommission sind auch die Urteile des Gerichtshofs nicht bindend und es gibt keine Sanktionsmöglichkeiten ausser der moralischen Diskreditierung des Staates.


PDF Original-PDF 436 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte