Ex-PAC üben Selbstjustiz

Guatemala, 2. Oktober. Der Lynchmord an acht Personen in Xalbaquiej, Chichicastenango, ist das erste Massaker, das von ehemaligen Mitgliedern der Zivilpatrouille (PAC) in Friedenszeiten begangen wurde, versicherte Rigoberto Pérez, Pfarrer von Santa Cruz del Quiché und Verantwortlicher dieses Departements für das Projekt zur Wiedererlangung des historischen Gedächtnisses (REMHI).

Laut ZeugInnenaussagen wurde das Fahrzeug, in dem die acht Personen am 8. Juli dieses Jahres reisten, von den Mördern bei einer Brücke gestoppt, die Reisenden wurden aus dem Auto gerissen und lebend verbrannt.

Pfarrer Rigoberto Pérez ist sich sicher, dass ein politisches Motiv hinter diesem Fall von Selbstjustiz steckt: Juan Pantzay Ajpop, ein Verwandter der Gelynchten, der mit im Fahrzeug sass, dem aber die Flucht gelang, machte bei der Wahrheitskommission (CEH) eine Aussage über die im Jahre 1993 erfolgte Ermordung von drei weiteren Personen aus seiner Familie durch Mitglieder der damaligen PAC. Unterstützt von einem anderen Zeugen erreichte Pantzay Ajpop die vorübergehende Festnahme von zwei ehemaligen PAC-Mitgliedern.