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 Guatemala, 10. März. RechtsanwältInnen, BotschafterInnen, JournalistInnen, ein ehemaliger Direktor der  Nationalen Zivilpolizei  (PNC), ein ehemaliger Richter, ein Sohn eines Richters des  Höchsten Gerichtshof  (CSJ) sowie ehemalige Armee-Spezialisten: mehr als 200 Personen stellten das Gefolge des ehemaligen Generalstaatsanwaltes Carlos David de  León Argueta . De León nahm sie mittels des ,,Postens 029" unter zeitlich befristeten Vertrag, um ihnen in ihrer Mehrheit grosszügige Gehälter zu zahlen, die meist das übertrafen, was ein Abteilungsstaatsanwalt mit etwa 15´000 Quetzales (ca. US$ 1´875,-) im Monat bezieht. Die Liste beinhaltet die Namen und Gehälter von 277 von de León im Jahr 2003 Angestellten für die Ausführung von ,,technischen und fachspezifischen Aufgaben". Manche von ihnen verdienten 300´000 Q (ca. US-$ 37´500) im Jahr, ohne je in ihren Monatsberichten dies mittels durchgeführter Aktivitäten zu rechtfertigen. Im vergangenen Jahr wies de León mehr als US-$ 3 Mio. den Verträgen zugunsten von Freunden, Nahestehenden und gar Angestellten seiner Konstruktionsfirmen zu. Laut den WirtschaftsprüferInnen des Nationalen Rechnungshofs ( CGCN ), der sich bereits mit den Ermittlungen beschäftigt, präsentierten viele der entsprechenden Angestellten Monat für Monat Berichte gleichen Inhalts, in denen allein das Datum aktualisiert worden war. Derweil kursieren Gerüchte, dass der Ex- Generalstaatsanwalt  de León und seine ehemalige Sprecherin Ana Lucía Alejos  Botrán  trotz Ausreiseverbotes das Land verlassen haben sollen, Grund genug für den Antrag eines internationalen Haftbefehls gegen beide. Ihnen wird versuchter Mord  an Alejos Ex-Mann - und Entführung einer Minderjährigen  der Tochter von Alejos und Ex-Mann  vorgeworfen (vgl. ¡Fijáte! 305). Angeblich ist Lucía Alejos Ende Februar nach  Belice  und de León zur selben Zeit nach  Frankreich  ausgereist. 
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 Der neue Generalstaatsanwalt  Juan Luis Florido  wurde unterdessen vorläufig einstimmig vom  Verfassungsgericht  in seinem Amt bestätigt. Zwei Einsprüche waren nach seiner Berufung durch Präsident Berger eingereicht worden, die auf das verfassungswidrige Ernennungsverfahren abzielten, was von den HüterInnen der Carta Magna jedoch nicht bestätigt wurde. Das Verfahren bleibt bis zum endgültigen Entscheid bestehen. Florido hat inzwischen erste Massnahmen in seiner neuen Funktion ergriffen und ist derzeit dabei, mittels Überprüfungen von Personal-, Mietwagen- und Publikationsverträgen den  Haushalt  der Staatsanwaltschaft zu reorganisieren. 
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