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Evaluation nach 100 Tagen Regierungszeit von Oscar Berger

Fijáte 309 vom 5. Mai 2004, Artikel 3, Seite 3

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Evaluation nach 100 Tagen Regierungszeit von Oscar Berger

Als positiv wertet er die unternommenen Schritte in Sachen Transparenz in der VGSteuerbehördeNF (SAT) und im Rechnungsprüfungswesen (VGCGCNNF). Auch der indigene Sektor ist nicht zufrieden mit den ersten hundert Tagen der Regierung Berger. In einer Presseerklärung bezeichnet die Defensoría Indígena (DI) deren Politk als ineffizient und unfähig, Änderungen zu erzielen. Explizit stört sich die DI an der kürzlichen Verabschiedung des Wahl- und Parteiengesetzes (siehe ¡Fijáte! 307), welches gemäss Komuniqué diskriminierend für die Bevölkerung - speziell die indigene sei. Ein weiterer Kritikpunkt ist das VGAussenministeriumNF. Aussenminister VGJorge BrizNF wird mangelnde Erfahrung vorgeworfen, was ein völliges Erliegen sämtlicher diplomatischen Aktivitäten und Kontakte in diesen ersten drei Monaten zur Folge hatte. Selbst aus dem Unternehmenssektor stammend habe er auffällig viele UnternehmerInnen als BotschafterInnen entsandt, welche natürlich ihre entsprechenden Interessen vertreten würden. Auch Präsident Berger zog seine Bilanz nach 100 Regierungstagen, wobei er darauf hinwies, dass 100 Tage zu wenig seien, um wirkliche Veränderungen zu erzielen. Er betonte, überzeugende Massnahmen ergriffen zu haben, gab aber zu, dass diese bisher nicht mehr Sicherheit oder eine bessere Wirtschaftslage zur Folge hatten. Als besonders nennenswert befand er seine transparente und auf Sparsamkeit bedachte Politik, die Wiederaufnahme der VGFriedensabkommenNF, die Ernennung von VGRigoberta MenchúNF zur ,,Botschafterin des guten Willens" und von VGRosalina TuyucNF zur Leiterin der Kommission für die Entschädigung der Kriegsopfer. Und: ,,Der Innenminister sagte mir, man könne nicht von einem Rückgang der Gewalt sprechen, doch immerhin habe man sie auf dem selben Niveau halten können wie letztes Jahr", sagte Berger. Na ja, wenn es der Innenminister sagt... Auch der Kongress hat seine ersten 100 Tage in neuer Besetzung hinter sich. Bisher lief diese Maschinerie sehr langsam, in den drei Monaten wurden bloss 4 Dekrete verabschiedet. Die Zeit wurde vor allem dazu gebraucht, um das neue Kräfteverhältnis auszuloten (keine der Parteien besitzt die absolute Mehrheit) und die z.T. sehr unerfahrenen Abgeordneten in ihren neuen Arbeitsbereich einzuführen.


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