Der erste Winter nach Hurrikan Stan
Fijáte 360 vom 24. Mai 2006, Artikel 2, Seite 3
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Der erste Winter nach Hurrikan Stan
Guatemala, 18. Mai. Die Gelder, die dafür gedacht waren, denjenigen beizustehen, die im vergangenen Oktober vom Hurrikan Stan betroffen wurden, sind in andere, nicht-priorisierte Munizipien abgezweigt worden, während die Hilfebedürftigen Familien immer noch in der Ungewissheit leben, was ihnen die Regierung zuteil werden lässt, ist doch bislang nichts bei ihnen angekommen, was ihnen ihre Situation erleichtern würde. Viele Familien haben keine feste Arbeit und leben in Herbergen unter unmenschlichen Bedingungen. Der Hurrikan hat vor bald acht Monaten 1´500 Opfer gefordert, darunter Tote und Verschwundene, 1´158 Dörfer sind beeinträchtigt, 35´000 Wohnhäuser beschädigt oder zerstört, hunderte von Kilometern Strasse und zahlreiche Brücken kollabiert. Trotz des Notstandsplans haben die Wiederaufbauaktivitäten in den meisten der Dörfer immer noch nicht begonnen, und dort, wo die ersten Arbeiten durchgeführt wurden, haben sie an vielen Orten bereits dem Regen nachgegeben, der seit Mitte Mai der Regenzeit entsprechend, das Land überzieht, sind sie zwar gebaut, aber nicht unbedingt der bekannt-riskanten Lage angepasst. Die Organisation Acción Ciudadana veröffentlichte dieser Tage die Ergebnisse des Monitorings des Wiederaufbaus mit alarmierenden Daten: Geldumleitungen in andere Regionen, die Langsamkeit der Arbeiten, der Mangel an Fincas für die Wiederansiedlung der in gefährdeten Gebieten lebenden Bevölkerung und ein fragwürdiges Vorgehen des zuständigen Sozialen Investitionsfonds (FIS), dem Korruption vorgeworfen wird, nutzt er doch nicht die offiziellen Wege für die Vergabe der Bauvorhaben. Gemäss Acción Ciudadana ist auch der Kongress in die Machenschaften verwickelt, schliesslich hat er 1,5 Mio. Quetzales für den Wiederaufbau in 150 Munizipien vergeben, doch die Hälfte davon steht nicht auf der Liste der vorrangigen Projekte. Unterdessen wurden in dem Dorf Panabaj, Sololá, das komplett unter einer Schlammlawine begraben wurde, im Rahmen eines Pilotprojekts der Regierung die ersten 89 neuen Häuser gebaut, auf einem Gelände, das von der Katholischen Kirche zur Verfügung gestellt wurde. Nach oben |
Doch - oh Schreck - eine nun veröffentlichte Risikoanalyse stellt fest, dass der Ort unbewohnbar und dem Risiko neuer Lawinen ausgesetzt ist. |
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