Neues von Ex-Präsident Portillo?
Fijáte 360 vom 24. Mai 2006, Artikel 6, Seite 5
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Neues von Ex-Präsident Portillo?
Guatemala, 19. Mai. Ein Bundesrichter aus Mexiko hat das Urteil gefällt, dass der Ex-Präsident Alfonso Portillo nun doch an Guatemala ausgeliefert werden kann, seien doch seine Rechte, die ihm laut Verfassung zustehen, entgegen dessen eigener Behauptung, nicht verletzt worden. Am 17. Juli 2005 hat eine guatemaltekische Richterin die Verhaftung Portillos angeordnet, im September war bereits schon einmal die Auslieferung beschlossen, jedoch von den mexikanischen Behörden mittels Kaution und zahlreichen Rekursen des Angeklagten selbst untergraben worden. Erst im April noch sind dem Ex-Präsidenten neue Spuren seiner Hinterziehung von Staatsgeldern, derer er in Höhe von 906 Mio. Quetzales beschuldigt wird, nachgewiesen worden. Dessen Tochter nämlich, Otilia Portillo Padua, hat offenbar 1,1 Mio. US-$ mittels Umwegen über Banken in England, Frankreich, Miami, die Bermudas-Inseln bis in die Bank Bilbao Vizcaya in Paris gesäubert, die wiederum eine Filiale in Mexiko hat, wo der Vater seit Februar 2004 lebt. Eine 2004 extra geschaffene US-amerikanische Task-Force, die auf die Machenschaften Portillos angesetzt ist, will die Vermutung beweisen, dass die von der Tochter auf Reisen geschickten Gelder aus einer der 2002 staatlich beschlagnahmten Zwillingsbanken, der Banco Promotor, stammt, die dem Präsidentenfreund Francisco Alvarado Macdonald gehört, gegen den ebenfalls ermittelt wird. Die von Portillo hinterzogenen Gelder, die zum einen aus dem Verteidigungsministerium und zum anderen konkret aus dem diesem Ressort unterstehenden Präsidialen Generalstab (EMP) stammen, sollen zum Teil unterdessen auf Konten der staatlichen Kredit- und Hypothekenanstalt CHN, unter Leitung eines anderen Präsidialen Busenfreundes, Armando Llort Quiteño, geparkt worden sein, ein anderer Batzen ist allem Anschein nach über Strohmänner nach Panama gelangt. Nach oben |
Portillo hat Anfang 2004 das Land verlassen, wurde ihm doch aufgrund der Hinweise auf seine pekuniären Säuberungsaktionen vom Verfassungsgericht die Immunität entzogen, die er als ehemaliger Präsident automatisch in Funktion eines Abgeordneten des Zentralamerikanischen Parlaments (PARLACEN) genossen hätte. |
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